Branchenvergleich

Sie sehen sich Informationen zu den folgenden Branchen an:

  • Öl und Gas – Exploration und Produktion Unternehmen, die sich auf den Abbau und die Produktion von Öl und Gas (Exploration & Produktion, E&P) spezialisiert haben, erforschen, beschaffen oder produzieren Energieträger wie Rohöl und Erdgas. Hierzu zählen die nachgelagerten Prozesse der Wertschöpfungskette für Öl und Gas. Unternehmen in der Branche erschließen konventionelle und unkonventionelle Öl- und Gasreserven. Dazu gehören u. a. Schieferöl- und/oder -gasreserven, Ölsande und Gashydrate. Zu den in diesem Standard behandelten Aktivitäten gehören die Erschließung von Onshore- und Offshore-Reserven. Die E&P-Industrie schließt Verträge mit Öl- und Gasdienstleistungsunternehmen zur Durchführung von E&P-Tätigkeiten und zur Nutzung von Dienstleistungen für Ausrüstung und Ölfelder ab.
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  • Zellstoff- und Papierprodukte Die Zellstoff- und Papierprodukteindustrie besteht aus Unternehmen, die eine Reihe von Zellstoff- und Papierprodukten herstellen. Dazu gehören Zellstofffasern, Verpackungen aus Papier und Hygienepapier, Büropapier, Zeitungspapier und Papier für industrielle Anwendungen. Die Unternehmen in dieser Branche führen hauptsächlich Firmenkundengeschäfte durch und sind in verschiedenen Ländern tätig, z. B. in den USA, Kanada und Brasilien. Manche integrierte Unternehmen besitzen oder verwalten eigene Nutzholzgebiete und betreiben selbst Forstwirtschaft. Die Nachhaltigkeitsanliegen, die sich aus diesen Aktivitäten ergeben, sind im SASB-Industriestandard für Forstwirtschaft (RR-FM) abgedeckt.
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Relevante Themen für beide Branchen (12 von 26)

Warum sind einige Themen ausgegraut? Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.

Offenlegungsthemen

Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen? Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.
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    • Treibhausgasemissionen Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).
      • Treibhausgasemissionen Arbeiten im Zusammenhang mit Abbau und Produktion (Exploration & Produktion, E&P) erzeugen wesentliche Mengen an direkten Treibhausgasemissionen aus verschiedenen Quellen. Diese können aus Verbrennungen wie Abfackeln oder Stromerzeugungsanlagen und aus anderen Quellen entstehen, darunter Gasverarbeitungsanlagen, Entlüften, Abfackeln und flüchtige Methane. Regulatorische Aktionen zur Senkung der THG-Emissionen als Reaktion auf die Risiken des Klimawandels können zu höheren Konformitätskosten und -risiken für E&P-Unternehmen führen. Da die Produktion von Erdgas aus Schiefervorkommen zunimmt, hat sich die Begrenzung der Emissionen von Methan, einem starken THG, aus E&P-Systemen für Öl und Gas zu einem bedeutenden Betriebs-, Ruf- und Konformitätsrisiko für Unternehmen entwickelt. Außerdem könnte sich die Entwicklung von synthetischen Kohlenwasserstoffressourcen als mehr oder weniger THG-intensiv als konventionelles Öl und Gas erweisen. Dies kann sich positiv oder negativ auf die regulatorischen Risiken auswirken. Energieeffizienz, der Einsatz von weniger CO2-intensiven Brennstoffen oder Prozessverbesserungen zur Verringerung von diffusen Emissionen, Entlüftung und Abfackeln können E&P-Unternehmen einen Vorteil verschaffen, da Klimarisiken minimiert, Kosten verringert und Umsätze gesteigert werden.
    • Luftqualität Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.
      • Luftqualität Zu anderen Luftemissionen aus E&P-Prozessen als Treibhausgasemissionen gehören gefährliche Luftschadstoffe, kritische Luftschadstoffe und flüchtige organische Verbindungen, die wesentliche, lokale Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben können. Besonders besorgniserregend sind dabei Schwefeloxid, Stickoxid und flüchtige organische Verbindungen. Die finanziellen Auswirkungen dieser Luftemissionen hängen von den jeweiligen Betriebsstandorten und den dort geltenden Luftschadstoffregulierungen ab. Da E&P-Prozesse immer häufiger in der Nähe von Ballungsräumen stattfinden, werden die gesundheitlichen Auswirkungen bei Überschreitungen der Grenzwerte für Luftemissionen voraussichtlich zunehmen. Das aktive Management dieses Problems anhand von Technik- und Prozessverbesserungen hilft Unternehmen dabei, die Auswirkungen dieser Vorschriften zur Luftqualität zu minimieren und dadurch auch die Bedenken der Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit abzuschwächen. Unternehmen profitieren zudem von betrieblicher Effizienz, die langfristig zu niedrigeren Kosten führt.
    • Energiemanagement Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie.
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    • Wasser- und Abwassermanagement Die Kategorie behandelt die Wassernutzung, den Wasserverbrauch, die Abwassererzeugung und andere Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen, die von regionalen Unterschieden bezüglich der Verfügbarkeit und Qualität der und des Wettbewerbs um Wasserressourcen beeinflusst werden können. Insbesondere behandelt sie Managementstrategien, die sich unter anderem auf die Wassereffizienz, -intensität und -wiederverwendung beziehen. Letztlich behandelt die Kategorie auch das Management der Abwasseraufbereitung und -entsorgung, einschließlich der Grundwasserverschmutzung.
      • Wassermanagement Je nach Abbautechnik, Explorations- und Produktionsprozess werden wesentliche Mengen an Wasser verbraucht. Somit unterliegen Unternehmen dem Risiko der geringeren Verfügbarkeit von Wasser, von Regulierungen zur Begrenzung des Verbrauchs oder von damit verbundenen Kostenanstiegen, insbesondere in Regionen mit Wasserknappheit. Durch Abwasser, rückgeführtes Wasser, Fracking und sonstige Abflüsse können lokale Wasservorräte verschmutzt werden. Bisher wurden die Auswirkungen des Fracking auf Grundwasservorräte besonders untersucht. In den USA haben Bedenken über in Fracking-Flüssigkeiten verwendete Chemikalien zu einer verstärkten Meldebereitschaft seitens Unternehmen über das freiwillige Branchenregister FracFocus geführt. Entsprechende regionale Vorschriften und Gesetzesvorschläge setzen die nationalen Genehmigungen für Fracking-Verfahren teilweise außer Kraft. Durch die Verringerung des Wasserverbrauchs und der Verschmutzung durch Wiederverwertung oder andere Wassermanagementstrategien sowie durch die Nutzung nicht giftiger FracFluids können Unternehmen ihre Betriebseffizienz steigern und ihre Betriebskosten senken. Solche Strategien könnten auch die Auswirkungen von Vorschriften, geringeren Wasservorräten und gesellschaftlich bedingten Störungen auf den Betrieb minimieren.
    • Umweltauswirkungen Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.
      • Auswirkungen auf die Biodiversität Die Tätigkeiten der E&P-Branche können wesentliche Auswirkungen auf die Biodiversität haben. Dazu gehören der Verlust und die Veränderung von Lebensraum durch die Bodennutzung für Abbau, Produktion, Entsorgung von Bohr- und sonstigen Abfällen und Außerbetriebnahme von Onshore- und Offshore-Bohrlöchern. Ölfreisetzungen und Lecks bedrohen Arten und Lebensräume durch die Verschmutzung mit Kohlenwasserstoffen. Die Auswirkungen von E&P-Prozessen auf die Biodiversität können den Wert von Öl- und Gasreserven beeinflussen und zu betrieblichen Risiken führen. Die ökologischen Eigenschaften des Bodens, in dem Reserven gefunden wurden, könnten die Abbaukosten infolge des stärkeren Bewusstseins und höheren Schutzes von Ökosystemen steigern, sodass solche Reserven möglicherweise nicht wirtschaftlich abgebaut werden können. Die Erschließung von Reserven in ökologisch empfindlichen Gebieten könnte für Unternehmen mit Konformitätsrisiken und Rufschädigungen verbunden sein. Regionen wie die Arktis und bestimmte Küstenlinien mit Mangroven und Sümpfen sind zwar nicht besonders ökologisch empfindlich, erfordern jedoch komplexere und teurere Reinigungsverfahren, wenn dort Kohlenwasserstoffe freigesetzt werden und Lecks auftreten. Zukünftige Wertminderungen von Reserven könnten minimiert werden, indem bei der Entscheidung über Investitionen oder Kapitalausgaben berücksichtigt wird, ob die Reserven in oder nahe Schutzgebieten liegen. Unternehmen, die nachweislich die Auswirkungen auf die Biodiversität minimieren, könnten sich beim Zugang zu Reserven in oder nahe Schutzgebieten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Laufende E&P-Verfahren könnten ohne wirksame Umweltmanagementpläne für verschiedene Phasen des Projektlebenszyklus bedingt durch Strafzahlungen, Gerichtsverfahren, öffentliche Proteste und die damit verbundenen Kosten in Gefahr geraten.
    • Menschenrechte und Beziehungen zur Gemeinschaft Die Kategorie behandelt das Management der Beziehung zwischen Unternehmen und den Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, einschließlich des Managements direkter und indirekter Auswirkungen auf grundlegende Menschenrechte und die Behandlung indigener Völker. Insbesondere kann ein solches Management sozioökonomische Auswirkungen auf Gemeinschaften, Engagement in der Gemeinschaft, Umweltgerechtigkeit, Beibehaltung lokaler Arbeitskräfte, Auswirkungen auf lokale Geschäfte, die Betriebslizenz und Bewertungen ökologischer/gesellschaftlicher Auswirkungen umfassen. Die Kategorie umfasst keine Umweltauswirkungen wie etwa Luftverschmutzung oder Abfälle, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden, obwohl sie die Gesundheit und Sicherheit der Mitglieder der lokalen Gemeinschaften beeinflussen können.
      • Sicherheit, Menschenrechte und Rechte der indigenen Völker E&P-Unternehmen müssen zusätzliche auf die Gemeinden bezogene Risiken bewältigen, wenn sie in Konfliktgebieten tätig sind oder in Regionen, in denen Verwaltungsorgane, Rechtsstaatlichkeit und Gesetzgebung zum Schutz der Menschenrechte kaum oder gar nicht vorhanden sind. Es bestehen zudem Risiken, wenn sich der Betrieb in Gebieten mit schutzbedürftigen Gemeinschaften, z. B. Ureinwohnern, befindet. Unternehmen, die private oder staatliche Sicherheitskräfte nutzen, um ihre Arbeiter und Sicherheiten zu schützen, können wissentlich oder unwissentlich zu Menschenrechtsverletzungen beitragen, z. B. durch übermäßige Gewaltanwendung. Ureinwohner machen oft die schutzbedürftigste Gruppe der Bevölkerung aus und haben häufig nicht die Möglichkeit, ihre einzigartigen Rechte und Interessen zu vertreten. Unternehmen, die anscheinend zu Menschenrechtsverletzungen beitragen oder die Rechte der Ureinwohner nicht ausreichend beachten, können sich mit Protesten, Aufständen oder der Aussetzung von Genehmigungen konfrontiert sehen. Sie können zudem mit hohen Kosten aufgrund von Entschädigungen oder Vergleichszahlungen und einer Wertminderung ihrer Reserven in diesem Gebiet rechnen. Da diese Anliegen nicht überall von Landesgesetzen abgedeckt werden, wurden zahlreiche internationale Instrumentarien ins Leben gerufen, um Leitlinien für Unternehmen bereitzustellen. Hierzu zählt die Einholung der freiwilligen, vorab erteilten und informierten Einwilligung der Ureinwohner bezüglich aller sie betreffenden Entscheidungen. Ein stärkeres Bewusstsein für die Bedürfnisse dieser Gesellschaftsgruppe hat dazu geführt, dass mehrere Länder bereits mit der Erlassung spezifischer Gesetze zum Schutz der Ureinwohner begonnen haben, was ein höheres regulatorisches Risiko für Unternehmen bedeutet.
      • Beziehungen zur Gemeinschaft E&P-Prozesse finden über mehrere Jahre hinweg statt. Unternehmen sind möglicherweise an mehreren Projekten in einer Region beteiligt, die wesentliche Auswirkungen auf die Gemeinschaft haben können. Die Rechte und Interessen von Gemeinschaften können von den ökologischen und sozialen Auswirkungen von E&P-Prozessen betroffen sein, z. B. Konkurrenz um den Zugang zu lokalen Energie- oder Wasserressourcen, Luft- und Wasseremissionen sowie Prozessabfälle. E&P-Unternehmen benötigen häufig die Unterstützung von lokalen Gemeinschaften, um Genehmigungen und Pachtvereinbarungen zu erhalten und einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Auf der anderen Seite können zusätzliche Kosten entstehen, wenn die Gemeinschaft selbst in die Rechte eines E&P-Unternehmens in Bezug auf dessen Zugang zu den Reserven und deren Erschließung eingreift oder die Regierung zu einem Eingriff bewegt. Neben öffentlichen Bedenken bezüglich der direkten Auswirkungen von Projekten können E&P-Aktivitäten auch sozioökonomische Auswirkungen im Zusammenhang mit Bildung, Gesundheit, Existenzgrundlage und Lebensmittelsicherheit der Gemeinschaft haben. E&P-Unternehmen, die in der öffentlichen Wahrnehmung nur nach Gewinn streben und ein Land oder die Ressourcen einer Gemeinschaft ausbeuten, ohne sozioökonomische Vorteile zu bieten, könnten sich Gegenmaßnahmen der jeweiligen Regierungen und Gemeinschaften im Gastland ausgesetzt sehen. Zu solchen Aktionen zählen die Auferlegung von neuen Steuern und Exportbeschränkungen. Diese Risiken können je nach Land variieren und in Ländern, deren Wachstum stark von Öl und Gas abhängt, höher sein. Abbauunternehmen können die Gemeinschaft auf unterschiedliche Art und Weise in ihre globalen Prozesse einbinden, um die Risiken und Chancen im Zusammenhang mit den Rechten und Interessen von Gemeinschaften auszubalancieren. Beispielsweise können die Gemeinschaften in jede Phase des Projektzyklus eingebunden werden. Viele Unternehmen haben den Wert eines Ansatzes der „gemeinsamen Werte“ erkannt und liefern einen wesentlichen sozioökonomischen Vorteil für die Gemeinschaften, während sie den diesen ermöglichen, rentabel zu wirtschaften.
    • Mitarbeitergesundheit und -sicherheit Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und zu erhalten, an dem es zu keinen Unfällen, Todesfällen oder Krankheiten (weder chronisch noch akut) kommt. Dies gelingt für gewöhnlich durch die Umsetzung von Sicherheitsmanagementplänen, die Entwicklung von Schulungsanforderungen für Mitarbeiter und Auftragnehmer sowie die Durchführung regelmäßiger Prüfungen ihrer eigenen Praktiken sowie die ihrer Unterauftragnehmer. Die Kategorie erfasst zudem, wie Unternehmen durch Technologie, Schulungen, Unternehmenskultur, Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften, Überwachung, Tests und persönliche Schutzausrüstung die physische und geistige Gesundheit ihrer Belegschaft schützen.
      • Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft An E&P-Prozessen beteiligte Arbeitnehmer sind wesentlichen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken aufgrund der rauen Arbeitsumgebungen und den Gefahren im Umgang mit Öl und Gas ausgesetzt. Neben akuten Folgen von Unfällen können Arbeiter chronische Erkrankungen, u. a. durch das Einatmen von Quarz und Staub, und psychische Erkrankungen entwickeln. Ein wesentlicher Anteil der Belegschaft an Bohrstandorten entfällt auf Zeitarbeiter und Arbeitnehmer von Dienstleistungsunternehmen. Gesundheitsschäden und Sicherheitsrisiken dieser Arbeiter wirken sich daher auch auf E&P-Unternehmen aus. Zusätzliche Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle sind möglicherweise für den Schutz von Frauen und Minderheiten erforderlich, insbesondere bei Arbeiten in Regionen, in denen diese Bevölkerungsgruppen immer noch diskriminiert werden.
    • Robustheit des Geschäftsmodells Die Kategorie behandelt die Leistungsfähigkeit einer Branche, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Integration von sozialen, ökologischen und politischen Übergängen zu einer langfristigen Geschäftsmodellplanung zu steuern. Dies umfasst die Reaktionsfähigkeit auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und durch das Klima eingeschränkten Wirtschaft sowie Wachstum und Erschließung von neuen Märkten für nicht oder unterversorgte sozioökonomische Bevölkerungsgruppen. Die Kategorie beleuchtet Branchen, in denen sich verändernde ökologische und soziale Realitäten Unternehmen herausfordern können, sich grundlegend anzupassen oder die ihre Geschäftsmodelle riskieren können.
      • Reservenbewertung und Kapitalausgaben Laut Schätzungen können E&P-Unternehmen einen wesentlichen Anteil ihrer nachgewiesenen und möglichen Öl- und Gasreserven nicht abbauen, wenn die Treibhausgasemissionen so beschränkt werden sollen, dass der weltweite Temperaturanstieg gemäß dem Pariser Klimaabkommen auf zwei Grad Celsius begrenzt wird. Unternehmen mit mehr CO2-intensiven Reserven, einer CO2-intensiven Produktion und höheren Kapitalkosten sind in der Regel höheren Risiken ausgesetzt. Beschränkungen der THG-Emissionen könnten in Verbindung mit einer höheren Wettbewerbsfähigkeit von alternativen Energietechnologien das Wachstum der weltweiten Nachfrage verringern und somit die Preise für Öl- und Gasprodukte senken. Durch Vorschriften zur Begrenzung von THG-Emissionen steigen die Abbaukosten. Diese Faktoren könnten die Wirtschaftlichkeit des Abbaus von Öl- und Gasreserven beeinträchtigen. Plötzliche regulatorische Aktionen und Aktionen, die speziell auf Branchen mit hohen Emissionen abzielen, könnten sich kurzfristig auf Sicherheit auswirken. Die Verwaltung von Kapitalressourcen und Produktentscheidungen, die kurz- und langfristige Trends zur Eindämmung des Klimawandels berücksichtigen, können verhindern, dass Sicherheiten gemindert werden, und die Rentabilität und Kreditwürdigkeit aufrechterhalten.
    • Lieferkettenmanagement Die Kategorie behandelt das Management von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) innerhalb der Lieferkette eines Unternehmens. Sie behandelt Probleme im Zusammenhang mit externen ökologischen und sozialen Effekten, die von Lieferanten durch ihre operativen Tätigkeiten erstellt wurden. Solche Probleme umfassen unter anderem die ökologische Verantwortlichkeit, Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Ethik und Korruption. Das Management umfasst die Prüfung, Auswahl, Überwachung und Auseinandersetzung mit Lieferanten zu ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Kategorie befasst sich nicht mit den Auswirkungen externer Faktoren (z. B. Klimawandel und andere ökologische und soziale Faktoren) auf die Abläufe von Lieferanten und/oder auf die Verfügbarkeit und Preise von wichtigen Ressourcen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.
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    • Geschäftsethik Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.
      • Geschäftsethik und Transparenz Die Steuerung der Geschäftsethik und die Aufrechterhaltung eines einschlägigen Grades der Transparenz bei Zahlungen an Regierungen oder Einzelpersonen sind wichtige Anliegen für E&P-Unternehmen. Der Grund hierfür ist die Bedeutung der Beziehungen zu den Regierungen der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, bei der Ausübung dessen geschäftlicher Tätigkeiten und dem Erhalt von Zugriff auf Öl- und Gasvorkommen. Die Verabschiedung mehrerer Gesetze und Initiativen zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie zur Förderung der Zahlungstransparenz schafft globale Regulierungsmechanismen zur Verringerung bestimmter Risiken. Verstöße gegen diese Gesetze können zu wesentlichen Einmalkosten oder höheren laufenden Konformitätskosten führen, während eine erfolgreiche Einhaltung solcher Vorschriften Möglichkeiten zur Risikominderung bietet und negativen Ergebnissen entgegenwirkt. Das Enforcement dieser Gesetze könnte zu wesentlichen einmaligen Kosten oder zu höheren laufenden Konformitätskosten führen und die gesellschaftliche Akzeptanz eines Unternehmens betreffen. Für Unternehmen mit umfangreichen Reserven oder Betrieben in korruptionsgefährdeten Gebieten ist das Risiko bedeutend höher. Diese Unternehmen stehen unter dem Druck, sicherzustellen, dass ihre Führungsstrukturen und Geschäftspraktiken Korruption, vorsätzliche und unbeabsichtigte Beteiligung an illegalen oder unethischen Zahlungen und Schenkungen an Regierungsbeamte oder Privatpersonen verhindern können.
    • Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds Die Kategorie behandelt das Konzept eines Unternehmens, um sich mit Aufsichtsbehörden auseinanderzusetzen, wenn in Konflikt stehende unternehmerische und öffentliche Interessen potenziell langfristige nachteilige direkte oder indirekte ökologische und soziale Auswirkungen haben können. Die Kategorie befasst sich damit, in welchem Ausmaß sich das Unternehmen auf aufsichtsrechtliche Richtlinien oder geldpolitische Anreize (z. B. Subventionen und Steuern) und Maßnahmen zur Beeinflussung der Branchenrichtlinie (z. B. durch Lobbyismus) verlässt, wie die grundsätzliche Abhängigkeit von einem günstigen regulatorischen Umfeld für die geschäftliche Wettbewerbsfähigkeit und die Fähigkeit, die entsprechenden Vorschriften einzuhalten, aussieht. Sie kann sich auf die Ausrichtung des Managements und die Ansichten der Investoren bezüglich regulatorischer Zusammenarbeit und Compliance im Allgemeinen beziehen.
      • Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds Die Industrie für den Abbau und die Produktion von Öl und Gas unterliegt zahlreichen nachhaltigkeitsbezogenen Vorschriften und einem sich oft schnell ändernden regulatorischen Umfeld. Änderungen des gesetzlichen und regulatorischen Umfelds können zu wesentlichen Auswirkungen auf den Unternehmenswert führen. Die Unternehmen der Branche beteiligen sich regelmäßig am Regulierungs- und Gesetzgebungsprozess zu einer Vielzahl von ökologischen und gesellschaftlichen Fragen und können dies direkt oder über die Vertretung durch einen Branchenverband erreichen. Ein solches Engagement kann sich daraus ergeben, dass Unternehmen sicherstellen wollen, dass die Ansichten der Branche bei der Entwicklung von Vorschriften, die sich auf die Branche auswirken, vertreten werden und dass sie auch die Interessen der Aktionäre vertreten. Gleichzeitig kann sich ein solches Engagement zur Beeinflussung von Umweltgesetzen und -vorschriften negativ auf den Ruf des Unternehmens bei den Interessengruppen auswirken und letztlich die soziale Erlaubnis zum Unternehmensbetrieb beeinträchtigen. Unternehmen, die in der Lage sind, diese Standpunkte auszubalancieren, sind unter Umständen besser in der Lage, auf mittel- bis langfristige regulatorische Entwicklungen zu reagieren.
    • Risikomanagement bei kritischen Vorfällen Die Kategorie befasst sich mit der Verwendung des Unternehmens von Managementsystemen und Szenarioplanung, um das Vorkommen von Unfällen und Notfällen mit geringer Wahrscheinlichkeit und großer Auswirkung mit wesentlichen potenziellen externen ökologischen und sozialen Effekten zu verhindern. Sie bezieht sich auf die Sicherheitskultur eines Unternehmens, seine entsprechenden Sicherheitsmanagementsysteme und technologischen Kontrollen, die potenziellen menschlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Auftretens solcher Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen für ein Unternehmen, seine Arbeiter und die Gesellschaft, falls ein solches Ereignis eintritt.
      • Risikomanagement bei kritischen Vorfällen Die E&P-Branche ist hohen Risiken in Bezug auf Exploration, Erschließung und Produktion ausgesetzt. Die Freisetzung von Kohlenwasserstoffen oder anderer gefährlicher Substanzen infolge von Unfällen kann schwerwiegende Folgen für die Belegschaft eines Unternehmens sowie für die externe soziale und ökologische Umgebung haben. Zusätzlich zu wirksamen Methoden für das Prozesssicherheitsmanagement räumen Unternehmen der Entwicklung einer Sicherheitskultur häufig höchste Priorität ein. So soll das Risiko von Unfällen oder sonstigen Gesundheits- oder Sicherheitsvorfällen minimiert werden. Treten dennoch Unfälle oder Zwischenfälle auf, können Unternehmen mit einer starken Sicherheitskultur solche Vorfälle schneller effektiver erkennen und darauf reagieren. Eine Kultur, die Arbeitnehmer und Auftragnehmer einbindet und sie in die Lage versetzt, gemeinsam mit dem Management ihre eigene Gesundheit, Sicherheit und ihr Wohlergehen zu schützen und Unfälle zu verhindern, hilft Unternehmen dabei, Produktionsausfälle auf ein Minimum zu beschränken, Kosten zu minimieren, die Produktivität der Belegschaft zu gewährleisten und die gesellschaftliche Akzeptanz zu wahren.
  • Zellstoff- und Papierprodukte Remove
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    • Treibhausgasemissionen Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).
      • Treibhausgasemissionen Bei der Herstellung von Zellstoff- und Papierprodukten werden direkte Treibhausgasemissionen erzeugt, die bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und Biomasse in stationären wie mobilen Motoren, in Kraft-Wärme-Kopplungskesseln und anderen Verarbeitungsanlagen entstehen. Unternehmen in dieser Branche verwenden zudem hohe Mengen an klimaneutraler Biomasse für die Energiegewinnung, was die Kosten für den Kauf fossiler Brennstoffe senkt und Regulierungsrisiken bezüglich Kohlenstoffemissionen abschwächt. Emissionen, die auf die Verwendung fossiler Brennstoffe zurückzuführen sind, können hingegen Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben erfordern, je nach dem Ausmaß der Emissionen und den geltenden Emissionsvorschriften. Unternehmen, die ihre Treibhausgasemissionen mithilfe gesteigerter Energieeffizienz, der Verwendung von alternativen Brennstoffen oder Verbesserungen des Herstellungsverfahrens kosteneffizient steuern können, profitieren von höherer Betriebseffizienz und reduzierten Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
    • Luftqualität Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.
      • Luftqualität Zellstoff- und Papierfabriken stoßen Luftemissionen, wie Schwefeloxide, Stickstoffoxide und Feinstaub, aus. Zu den Emissionsquellen gehören dabei Brennstoffkessel mit Kraft-Wärme-Kopplung, Druckkammern für Zellstoff und Papier, das Einstampfen von Holzschnitzeln, die chemische Rückgewinnung bei der Zellstoffherstellung und Prozessmaschinen. Obwohl die Branche in den letzten Jahren ihre Emissionen deutlich reduzieren konnte, können die Ausgaben für die Senkung von Emissionen dennoch sehr hoch sein, da sich die Vorschriften bezüglich der Luftqualität fortlaufend ändern und für aufsichtsrechtliche Ungewissheit sorgen. Unternehmen, die ihre Luftemissionen auf kosteneffiziente Weise senken können, profitieren von höherer Betriebseffizienz und einer gesenkten Kostenstruktur, während Regulierungsrisiken abgeschwächt werden.
    • Energiemanagement Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie.
      • Energiemanagement Die Herstellung von Zellstoff- und Papierprodukten ist sehr energieintensiv. In den meisten Anlagen wird die notwendige Energie hauptsächlich durch die Verbrennung von Biomasse und fossilen Brennstoffen gewonnen, während mancherorts auch zugekaufter Strom genutzt wird. Wenn entschieden wird, Strom vor Ort zu erzeugen, anstatt ihn vom Netz zu beziehen, und Biomasse und andere erneuerbare Energieformen zu nutzen, werden Kompromisse eingegangen bezüglich der Kosten und der Zuverlässigkeit der Stromversorgung während des Betriebs sowie dem Ausmaß der Regulierungsrisiken bezüglich Scope-1-Emissionen und anderer Luftemissionen. Die Art und Weise, in der ein Unternehmen seine Energieeffizienz, seine Abhängigkeit von verschiedenen Energieformen und die damit verbundenen Nachhaltigkeitsrisiken steuert, sowie die Fähigkeit, auf alternative Energiequellen zuzugreifen, kann die Auswirkungen von Stromkostenschwankungen abmildern.
    • Wasser- und Abwassermanagement Die Kategorie behandelt die Wassernutzung, den Wasserverbrauch, die Abwassererzeugung und andere Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen, die von regionalen Unterschieden bezüglich der Verfügbarkeit und Qualität der und des Wettbewerbs um Wasserressourcen beeinflusst werden können. Insbesondere behandelt sie Managementstrategien, die sich unter anderem auf die Wassereffizienz, -intensität und -wiederverwendung beziehen. Letztlich behandelt die Kategorie auch das Management der Abwasseraufbereitung und -entsorgung, einschließlich der Grundwasserverschmutzung.
      • Wassermanagement Bei der Herstellung von Zellstoff- und Papierprodukten wird für gewöhnlich sehr viel Wasser verbraucht, da Wasser in verschiedenen Phasen, wie der Materialverarbeitung, der Prozesskühlung und der Dampferzeugung in Energieanlagen vor Ort, genutzt wird. Die Unternehmen benötigen also nicht nur einen großen, stabilen Wasservorrat, sondern erzeugen vermutlich auch hohe Mengen Abwasser, das größtenteils aufbereitet und wieder in die Umwelt entlassen wird. Prozesswasser enthält meist gelöste organische Verbindungen und andere Feststoffe, was die Bedeutung der Wasseraufbereitung noch unterstreicht. Neben den Abwässern ist auch die Verfügbarkeit von Wasser in dieser Branche ein wichtiger Faktor, da Wasserknappheit zu höheren Versorgungskosten, Versorgungsengpässen oder angespannten Verhältnissen zu den Wasserverbrauchern vor Ort führen kann. Unternehmen können jedoch verschiedene Strategien zur Lösung von Problemen bezüglich der Wasserversorgung und -aufbereitung anwenden, wie die kosteneffiziente Optimierung der Wiederverwertung von Prozesswasser, die Verbesserung von Produktionsverfahren zur Senkung der Wasserintensität und die Einhaltung von Abwasservorschriften.
    • Umweltauswirkungen Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.
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    • Menschenrechte und Beziehungen zur Gemeinschaft Die Kategorie behandelt das Management der Beziehung zwischen Unternehmen und den Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, einschließlich des Managements direkter und indirekter Auswirkungen auf grundlegende Menschenrechte und die Behandlung indigener Völker. Insbesondere kann ein solches Management sozioökonomische Auswirkungen auf Gemeinschaften, Engagement in der Gemeinschaft, Umweltgerechtigkeit, Beibehaltung lokaler Arbeitskräfte, Auswirkungen auf lokale Geschäfte, die Betriebslizenz und Bewertungen ökologischer/gesellschaftlicher Auswirkungen umfassen. Die Kategorie umfasst keine Umweltauswirkungen wie etwa Luftverschmutzung oder Abfälle, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden, obwohl sie die Gesundheit und Sicherheit der Mitglieder der lokalen Gemeinschaften beeinflussen können.
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    • Mitarbeitergesundheit und -sicherheit Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und zu erhalten, an dem es zu keinen Unfällen, Todesfällen oder Krankheiten (weder chronisch noch akut) kommt. Dies gelingt für gewöhnlich durch die Umsetzung von Sicherheitsmanagementplänen, die Entwicklung von Schulungsanforderungen für Mitarbeiter und Auftragnehmer sowie die Durchführung regelmäßiger Prüfungen ihrer eigenen Praktiken sowie die ihrer Unterauftragnehmer. Die Kategorie erfasst zudem, wie Unternehmen durch Technologie, Schulungen, Unternehmenskultur, Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften, Überwachung, Tests und persönliche Schutzausrüstung die physische und geistige Gesundheit ihrer Belegschaft schützen.
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    • Robustheit des Geschäftsmodells Die Kategorie behandelt die Leistungsfähigkeit einer Branche, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Integration von sozialen, ökologischen und politischen Übergängen zu einer langfristigen Geschäftsmodellplanung zu steuern. Dies umfasst die Reaktionsfähigkeit auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen und durch das Klima eingeschränkten Wirtschaft sowie Wachstum und Erschließung von neuen Märkten für nicht oder unterversorgte sozioökonomische Bevölkerungsgruppen. Die Kategorie beleuchtet Branchen, in denen sich verändernde ökologische und soziale Realitäten Unternehmen herausfordern können, sich grundlegend anzupassen oder die ihre Geschäftsmodelle riskieren können.
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    • Lieferkettenmanagement Die Kategorie behandelt das Management von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) innerhalb der Lieferkette eines Unternehmens. Sie behandelt Probleme im Zusammenhang mit externen ökologischen und sozialen Effekten, die von Lieferanten durch ihre operativen Tätigkeiten erstellt wurden. Solche Probleme umfassen unter anderem die ökologische Verantwortlichkeit, Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Ethik und Korruption. Das Management umfasst die Prüfung, Auswahl, Überwachung und Auseinandersetzung mit Lieferanten zu ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Kategorie befasst sich nicht mit den Auswirkungen externer Faktoren (z. B. Klimawandel und andere ökologische und soziale Faktoren) auf die Abläufe von Lieferanten und/oder auf die Verfügbarkeit und Preise von wichtigen Ressourcen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.
      • Lieferkettenmanagement Zellstoff- und Papieranlagen beziehen Holz und Holzfaser von Forstverwaltungsgesellschaften, Papierfaser-Recyclingbetrieben und Wäldern, die dem Unternehmen gehören oder von ihm verwaltet werden. Zu den mit der Lieferkette verbundenen Risiken gehören die verminderte Produktivität von Waldgebieten aufgrund von Managementpraktiken oder Klimawandel, Vorschriften bezüglich nachhaltiger Forstwirtschaft und die Schädigung des Unternehmensrufs. Zur Minderung dieser Risiken und zur Erfüllung der steigenden Nachfrage der Kunden nach nachhaltig bezogenen Faser- und Papierprodukten, werden Forstzertifizierungen und Chain-of-Custody-Standards für die Faserbeschaffung umgesetzt, die sicherstellen, dass sowohl fabrikneue als auch wiederverwertete Fasern aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Die Verwendung von rückgewonnenen Fasern bedeutet dabei einen Kompromiss für die Zellstoff- und Papierhersteller. Die Nachfrage nach Produkten mit wiederverwertetem Inhalt steigt, sodass hier eine Möglichkeit der Produktdifferenzierung besteht und der Bedarf an fabrikneuen Fasern minimiert werden kann. Im Gegenzug kann die Herstellung von Produkten mit höherem wiederverwertetem Anteil jedoch zu mehr Abfall führen und den Energieverbrauch erhöhen. Zudem können die Kosten für wiederverwertete Fasern aufgrund von Versorgungslücken ansteigen, weshalb Unternehmen durch die Optimierung der Faserverwendung die ökologischen und wirtschaftlichen Vor- und Nachteile ausgleichen können.
    • Geschäftsethik Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.
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    • Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds Die Kategorie behandelt das Konzept eines Unternehmens, um sich mit Aufsichtsbehörden auseinanderzusetzen, wenn in Konflikt stehende unternehmerische und öffentliche Interessen potenziell langfristige nachteilige direkte oder indirekte ökologische und soziale Auswirkungen haben können. Die Kategorie befasst sich damit, in welchem Ausmaß sich das Unternehmen auf aufsichtsrechtliche Richtlinien oder geldpolitische Anreize (z. B. Subventionen und Steuern) und Maßnahmen zur Beeinflussung der Branchenrichtlinie (z. B. durch Lobbyismus) verlässt, wie die grundsätzliche Abhängigkeit von einem günstigen regulatorischen Umfeld für die geschäftliche Wettbewerbsfähigkeit und die Fähigkeit, die entsprechenden Vorschriften einzuhalten, aussieht. Sie kann sich auf die Ausrichtung des Managements und die Ansichten der Investoren bezüglich regulatorischer Zusammenarbeit und Compliance im Allgemeinen beziehen.
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    • Risikomanagement bei kritischen Vorfällen Die Kategorie befasst sich mit der Verwendung des Unternehmens von Managementsystemen und Szenarioplanung, um das Vorkommen von Unfällen und Notfällen mit geringer Wahrscheinlichkeit und großer Auswirkung mit wesentlichen potenziellen externen ökologischen und sozialen Effekten zu verhindern. Sie bezieht sich auf die Sicherheitskultur eines Unternehmens, seine entsprechenden Sicherheitsmanagementsysteme und technologischen Kontrollen, die potenziellen menschlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Auftretens solcher Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen für ein Unternehmen, seine Arbeiter und die Gesellschaft, falls ein solches Ereignis eintritt.
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