Branchenvergleich
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Current language: Deutsch (2018)
Sie sehen sich Informationen zu den folgenden Branchen an:
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Öl und Gas – Verarbeitung (Midstream)
Die Branche der Öl- und Gasverarbeitung (Midstream) besteht aus Unternehmen, die Erdgas, Erdöl und Erdölfertigprodukte transportieren oder lagern. Zu den von diesen Unternehmen angebotenen, sogenannten Midstream-Aktivitäten gehören die Förderung, der Transport und die Verarbeitung von Erdgas ab dem Bohrloch, sowie die Beseitigung von Verunreinigungen, die Produktion von Erdgaskondensaten, die Lagerung, der Rohrleitungstransport, die Verschiffung, die Verflüssigung und die Wiederverdampfung von flüssigem Erdgas. Die Midstream-Aktivitäten bezüglich Öl bestehen hauptsächlich aus dem Transport von Erdöl und veredelten Produkten über Land (unter Verwendung von Rohrnetzen, Pumpwerken, Lastwagen und Schienenfahrzeugen) sowie auf See und entlang Flüssen (mittels Tank- oder Binnenschiffen). Auch Unternehmen, die Massengutlager und -terminals betreiben, sowie solche, die Lagertanks und Rohrleitungen herstellen und installieren, fallen unter diese Kategorie. -
Investmentbanking und Maklergeschäft
In der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ sind Unternehmen tätig, die eine Vielzahl von Funktionen auf den Kapitalmärkten wahrnehmen; dazu gehören z. B. die Unterstützung bei Kapitalbeschaffung und -allokation und der Bereitstellung von Market-Making- und Beratungsdiensten für Unternehmen, Finanzinstitute, Regierungen und vermögende Privatkunden. Zu den spezifischen Aktivitäten gehören Finanzberatungs- und Wertpapieremissionsdienste auf Gebührenbasis; Wertpapier- und Warenvermittlungstätigkeiten, d. h. Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder Warenkontrakten und -optionen auf Kommissions- oder Gebührenbasis für Investoren; und Handels- und Kapitalanlagetätigkeiten, d. h. Kauf und Verkauf von Eigenkapital-Anteilen, festverzinslichen Wertpapieren, Währungen, Waren und anderen Wertpapieren für den Kunden- und den Eigenhandel. Bei Investitionsbanken kommen die Vergabe und Verbriefung von Krediten für Infrastrukturvorhaben und sonstige Projekte hinzu. Die Unternehmen der Branche sind auf den globalen Märkten und daher in verschiedenen regulatorischen Umfeldern tätig. Die Branche sieht sich nach wie vor dem regulatorischen Druck ausgesetzt, Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit, die systemische Risiken verursachen können, zu reformieren und offenzulegen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere neue Kapitalanforderungen, Stresstests, Beschränkungen für den Eigenhandel und eine engere Kontrolle der Vergütungspraktiken zu nennen.
Relevante Themen für beide Branchen (9 von 26)
Warum sind einige Themen ausgegraut?
Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.-
Umwelt
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). -
Luftqualität
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden. - Energiemanagement
- Wasser- und Abwassermanagement
- Abfall- und Gefahrstoffmanagement
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Umweltauswirkungen
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.
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Sozialkapital
- Menschenrechte und Beziehungen zur Gemeinschaft
- Schutz von Kundendaten
- Datensicherheit
- Zugang und Erschwinglichkeit
- Produktqualität und -sicherheit
- Wohlbefinden von Kunden
- Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
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Humankapital
- Arbeitspraktiken
- Mitarbeitergesundheit und -sicherheit
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Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.
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Geschäftsmodell und Innovation
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Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden. - Robustheit des Geschäftsmodells
- Lieferkettenmanagement
- Rohmaterialbezug und -effizienz
- Physische Auswirkungen des Klimawandels
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Leadership und Governance
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Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen. -
Wettbewerbswidrige Praktiken
Diese Kategorie befasst sich mit sozialen Problemen im Zusammenhang mit dem Bestehen von Monopolen, was unter anderem überhöhte Preise, schlechte Servicequalität und Ineffizienzen umfassen kann. Sie befasst sich damit, wie ein Unternehmen die rechtliche und soziale Erwartung bezüglich monopolistischer und wettbewerbswidriger Praktiken handhabt, einschließlich Problemen bezüglich Verhandlungsmacht, geheimer Absprache, Preisfestlegung oder -manipulation und Schutz von Patenten und geistigem Eigentum. - Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds
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Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
Die Kategorie befasst sich mit der Verwendung des Unternehmens von Managementsystemen und Szenarioplanung, um das Vorkommen von Unfällen und Notfällen mit geringer Wahrscheinlichkeit und großer Auswirkung mit wesentlichen potenziellen externen ökologischen und sozialen Effekten zu verhindern. Sie bezieht sich auf die Sicherheitskultur eines Unternehmens, seine entsprechenden Sicherheitsmanagementsysteme und technologischen Kontrollen, die potenziellen menschlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Auftretens solcher Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen für ein Unternehmen, seine Arbeiter und die Gesellschaft, falls ein solches Ereignis eintritt. -
Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.
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Offenlegungsthemen
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen?
Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.-
Access Standard
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).-
Treibhausgasemissionen
Die Midstream-Branche erzeugt ein wesentliches Maß an Treibhausgasen und anderen Luftemissionen aus Kompressormotorabgasen, Öl- und Kondensat-Tanklüftungen und der Erdgasverarbeitung sowie diffuse Emissionen und Emissionen aus mobilen Quellen. Treibhausgasemissionen tragen zum Klimawandel bei und verursachen den Unternehmen in dieser Branche daher zusätzliche Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sowie Risiken aufgrund der Vorschriften zur Eindämmung des Klimawandels. Dabei hat sich insbesondere die Steuerung von diffusen Emissionen von Methan, einem potenten Treibhausgas, als immenses Betriebs-, Reputations- und Regulierungsrisiko erwiesen. Die finanziellen Auswirkungen auf Unternehmen hängen vom jeweiligen Betriebsstandort und den bestehenden Emissionsvorschriften ab und umfassen möglicherweise höhere Betriebs- oder Kapitalausgaben sowie aufsichtsrechtliche und gesetzliche Strafen. Wenn Unternehmen ihre Emissionen kosteneffizient senken und gewinnbringend nutzen können, indem sie innovative Aktionen zur Überwachung und Eindämmung sowie zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz ergreifen, profitieren sie von zahlreichen Vorteilen. Diese Unternehmen haben die Möglichkeit, trotz steigender behördlicher und öffentlicher Bedenken bezüglich der Luftqualität ihre Regulierungsrisiken zu senken und Betriebseffizienzen zu verwirklichen.
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Luftqualität
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.-
Luftqualität
Luftemissionen, die von den Midstream-Unternehmen erzeugt werden, sind beispielsweise gefährliche Luftschadstoffe, kritische Luftschadstoffe und flüchtige organische Verbindungen, die wesentliche, lokalisierte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben können. Besonders besorgniserregend sind dabei Schwefeldioxid, Stickoxid und die flüchtigen organischen Verbindung. Die finanziellen Auswirkungen dieser Luftemissionen hängen von den jeweiligen Betriebsstandorten und den dort geltenden Luftschadstoffregulierungen ab. Das aktive Management dieses Problems anhand von Technik- und Prozessverbesserungen hilft Unternehmen dabei, die Auswirkungen dieser Vorschriften zur Luftqualität zu minimieren und dadurch auch die Bedenken der Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit abzuschwächen. Unternehmen profitieren zudem von betrieblichen Effizienzen, die langfristig zu niedrigeren Kosten führen.
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Umweltauswirkungen
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.-
Umweltauswirkungen
Die Lagerung und der Transport von Erdöl, Erdgas und ähnlichen Produkten mithilfe eines umfangreichen Systems von Tankschiffen, Rohrleitungen, Zügen und Lastwagen bedeutet eine wesentliche Gefahr für die Umwelt und für die Gemeinden vor Ort. Lecks, unbeabsichtigte Freisetzungen, Wegerechte für Rohrleitungen und Wegenutzungsverträge, die ökologisch sensible Gebiete betreffen, können das Ökosystem auf verschiedene Weise beeinträchtigen, z. B. durch den Verlust natürlicher Lebensräume und Veränderungen der Migrationswege mancher Arten. Aufsichtsbehörden stützen sich deshalb auf die Gesetzgebung zum Schutz gefährdeter Arten und ökologisch sensibler Gebiete und bestehen auf Plänen für die Abschwächung und Behebung negativer Auswirkungen auf die Umwelt, bevor sie ein Projekt genehmigen. In Kombination mit den für die Erfüllung gesetzlicher Auflagen notwendigen Kosten kann dieser Umstand maßgebliche Kapital- und Betriebsausgaben zur Folge haben. Da die Bedenken bezüglich ökologischer Konsequenzen weiter zunehmen, besteht für Unternehmen die Gefahr, dass unter neuen oder bereits bestehenden Gesetzen noch mehr Regionen als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Unternehmen, die Umweltauswirkungen vermeiden und proaktiv steuern können, profitieren daher von weniger Projektverzögerungen, Sanierungen und Verbindlichkeiten aus Rechtsstreits und erhalten leichter Zugang zu neuen Projekten und Absatzvolumenquellen.
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Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.None -
Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden.None -
Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.None -
Wettbewerbswidrige Praktiken
Diese Kategorie befasst sich mit sozialen Problemen im Zusammenhang mit dem Bestehen von Monopolen, was unter anderem überhöhte Preise, schlechte Servicequalität und Ineffizienzen umfassen kann. Sie befasst sich damit, wie ein Unternehmen die rechtliche und soziale Erwartung bezüglich monopolistischer und wettbewerbswidriger Praktiken handhabt, einschließlich Problemen bezüglich Verhandlungsmacht, geheimer Absprache, Preisfestlegung oder -manipulation und Schutz von Patenten und geistigem Eigentum.-
Wettbewerbswidrige Praktiken
Unternehmen, die Rohrleitungen und Lagereinrichtungen für Erdgas besitzen, sehen sich bei allen betrieblichen Aspekten mit zahlreichen und sich ständig ändernden Vorschriften der U.S. Federal Energy Regulatory Commission (US-Bundesaufsichtsbehörde für Energie, FERC) konfrontiert. Dies betrifft die berechneten Tarife, Zugangsmöglichkeiten zu den Rohrleitungen sowie die Standortwahl und den Bau neuer Anlagen. Ferngasunternehmen haben den Vorzug eines natürlichen Monopols, weshalb anhand der FERC-Vorschriften sichergestellt werden muss, dass sie ihre Position nicht durch unlautere Preisbildung, diskriminierende Bedingungen oder auf andere Weise ausnutzen. Aufgrund der Bedenken bezüglich der Auswirkungen von Öl- und Gasmarktverzerrungen auf Verbraucher und Unternehmen in den USA, wurden von der U.S. Federal Trade Commission (US-Bundeskommission für Handel) bzw. der U.S. Commodity Futures Trading Commission (US-Behörde zur Regulierung der Future- und Optionsmärkte, CFTC) neue Gesetze gegen die Marktmanipulation verabschiedet, die sich auch auf die Midstream-Branche auswirken können. Mögliche Folgen von Verstößen gegen diese Vorschriften zur Bekämpfung von wettbewerbswidrigem Verhalten sind zukünftige Preisänderungen, Ausgleichszahlungen oder behördliche Strafen. Midstream-Unternehmen können sich also nicht sicher sein, ob sie ihre berechneten Tarife ändern können, was die Deckung ihrer höheren Kosten beeinträchtigen kann.
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Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
Die Kategorie befasst sich mit der Verwendung des Unternehmens von Managementsystemen und Szenarioplanung, um das Vorkommen von Unfällen und Notfällen mit geringer Wahrscheinlichkeit und großer Auswirkung mit wesentlichen potenziellen externen ökologischen und sozialen Effekten zu verhindern. Sie bezieht sich auf die Sicherheitskultur eines Unternehmens, seine entsprechenden Sicherheitsmanagementsysteme und technologischen Kontrollen, die potenziellen menschlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Auftretens solcher Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen für ein Unternehmen, seine Arbeiter und die Gesellschaft, falls ein solches Ereignis eintritt.-
Betriebssicherheit, Vorbereitung und Reaktion auf Notfälle
Midstream-Unternehmen betreiben ein umfassendes Netzwerk an Anlagen, die allesamt das Risiko von Umweltverschmutzungen und Unfällen bergen. Ein Vorfall, bei dem unbeabsichtigt Kohlenwasserstoffe freigesetzt werden, kann sich wesentlich auf die Umwelt, die Arbeitnehmer und die Gemeinden vor Ort auswirken. Aufgrund dieser Bedenken werden stets neue Sicherheitsvorschriften für auf Rohrleitungen und den Schienenverkehr bezogene Tätigkeiten entwickelt. Maßgebliche Ereignisse können Einmalkosten aufgrund von Geldstrafen und Korrekturmaßnahmen sowie Eventualverbindlichkeiten für die Sanierung oder Schadenersatz als Folge von Klagen nach sich ziehen. Diese Umstände können zudem die gesellschaftliche Akzeptanz der Unternehmenstätigkeit beeinträchtigen. Untersuchungen vergangener Ereignisse haben gezeigt, dass es zur Vermeidung derartiger Risiken äußerst wichtig ist, eine starke Sicherheitskultur zu schaffen sowie ein gründliches und systematisches Konzept für Sicherheit und Risikosteuerung zu entwickeln. Dazu gehören die Vorbereitung auf und die Handhabung von Notfallsituationen sowie die betriebliche Integrität über das gesamte Unternehmen hinweg und bei sämtlichen Beziehungen mit Auftragnehmern.
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Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.None
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Access Standard
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).None -
Luftqualität
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.None -
Umweltauswirkungen
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.None -
Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.-
Arbeitnehmervielfalt und -inklusion
Bei Unternehmen in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ ist der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer äußerst stark. Gleichzeitig weist die Branche eine geringe Diversität auf, insbesondere in den Führungspositionen. In den letzten Jahren haben Fälle von geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei börsennotierten Unternehmen der Branche in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts der durch die Einführung komplexerer Finanzprodukte und den computergestützten algorithmischen und Hochfrequenzhandel bedingten raschen Weiterentwicklung der Branche werden die Rekrutierung und die Bindung qualifizierter Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle spielen. Wird eine diverse Belegschaft (Gender, Ethnie) im gesamten Unternehmen gefördert, so wird der Kandidatenpool wahrscheinlich erweitert, was die Einstellungskosten senken und die Betriebseffizienz steigern könnte. Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Diversität im Mitarbeiterteam die Risikobereitschaft von Mitarbeitern, die an risikoträchtigen Handelsaktivitäten (z. B. Wertpapierhandel) beteiligt sind, verringern können, was die Risikoexposition des Unternehmens als Ganzes reduzieren könnte. Durch eine verbesserte Offenlegung der Unternehmensdiversität (Gender/Ethnie), insbesondere wenn diese nach Mitarbeiterkategorie erfolgt, können Aktionäre besser beurteilen, wie Unternehmen in dieser Branche mit diesen Risiken und Chancen umgehen.
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Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden.-
Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentbanking und Maklergeschäft
Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) können wesentliche Auswirkungen auf die Unternehmen, Sicherheite und Projekte haben, für die Investmentbanken in einer Vielzahl von Branchen Dienstleistungen erbringen oder in die diese investieren. Berücksichtigen Investmentbanken diese Faktoren bei ihren Emissions-, Beratungs-, Investitions- und Kreditvergabetätigkeiten, so sind sie in der Lage, die wesentlichen positiven und negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bewältigen. Angesichts des mit den ESG-Faktoren verbundenen Wertschöpfungs- und Verlustpotenzials haben Investmentbanken und Maklerfirmen gegenüber ihren Aktionären und Kunden die Verantwortung, diese Faktoren in die Analyse und Bewertung aller Kernprodukte einzubeziehen, so z. B. bei Sell-Side-Research, Beratungsdiensten, Vergabeverfahren, Emissionen und Kapitaltransaktionen. Werden diese Risiken und Chancen ignoriert, so drohen den beteiligten Unternehmen hohe Reputationsrisiken und finanzielle Risiken. Auf der anderen Seite könnte eine einschlägige Bewertung der ESG-Risiken die finanzielle Exposition von Investmentbanken verringern, zusätzliche Erlöse generieren und/oder neue Marktchancen eröffnen. Um Investoren eine Bewertung der Performance in diesem Bereich zu erleichtern, sollten Investmentbanken ihre Strategien zur Einbeziehung von ESG-Faktoren in ihre Kernprodukte und -dienstleistungen offenlegen.
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Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.-
Geschäftsethik
Das regulatorische Umfeld der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ entwickelt sich sowohl national als auch international stetig weiter. Die Unternehmen der Branche müssen eine Reihe komplexer und häufig widersprüchlicher Regeln bezüglich Leistung und Verhalten befolgen und Informationen u. a. über Insiderhandel, Kartellbildung, Preisabsprachen und Marktmanipulation offenlegen. Zudem sind Investmentbanken und Maklerfirmen Vorschriften gegen Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche und korrupte Methoden unterworfen. In manchen Rechtsordnungen können außerdem die erweiterten Anreize für Whistleblower die Anzahl der bei Aufsichtsbehörden eingereichten Beschwerden noch erhöhen. Firmen, die anhand solider interner Kontrollen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten können, sind besser aufgestellt, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, was zu höherem Absatzvolumen führt, und um die Sicherheite ihrer Aktionäre zu schützen, indem Verluste aufgrund von Gerichtsverfahren minimiert werden. -
Berufliche Integrität
Das Geschäftsmodell von Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbranche ist auf das Vertrauen und die Loyalität der Kunden angewiesen. Langfristige, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen lassen sich nur dann aufbauen, wenn die Anbieter Dienstleistungen erbringen, die den höchsten professionellen Standards der Branche entsprechen. Hierfür müssen Aktionen zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Falschdarstellungen und Fahrlässigkeit ergriffen werden. Professionelle Integrität bedeutet außerdem, dass Ethikkodizes in Bezug auf Transparenz und Offenlegung von Informationen eingehalten werden. Diese Aktionen sind sowohl für die Bestätigung der Betriebslizenz eines Unternehmens als auch für die Gewinnung und Bindung von Kunden von Relevanz. Die Nichteinhaltung professioneller Standards kann nicht nur den Kunden schaden, die sich auf den Rat, die Informationen und die Schlüsseldienste dieser Unternehmen verlassen, sondern kann sich auch negativ auf die Aktionäre auswirken. In solchen Fällen drohen nicht nur entsprechende rechtliche Sanktionen, sondern auch wesentliche negative Auswirkungen auf den Absatzvolumen aufgrund von Rufschädigung. Um die professionelle Integrität zu wahren, müssen alle Arbeitnehmer entsprechend geschult sein und die geltenden Vorschriften der Finanzbranche kennen und einhalten. Was die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften der Branche angeht, müssen Arbeitgeber über frühere Verstöße der Arbeitnehmer, die an der Kommunikation mit und Beratung von Kunden beteiligt sind, informiert sein. Für Investoren ist deshalb von Interesse, wie die Unternehmensleitung die professionelle Integrität gewährleistet und welche Verfahren zur Vermeidung von Fehlverhalten eingesetzt werden, da sich auf diese Weise die Risikoexposition besser bewerten lässt. Darüber hinaus kann eine Offenlegung der Höhe der gesetzlichen und behördlichen Geldstrafen und Vergleiche einen besseren Überblick darüber vermitteln, inwieweit sich Finanzinstitute an die gesetzlichen Standards halten.
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Wettbewerbswidrige Praktiken
Diese Kategorie befasst sich mit sozialen Problemen im Zusammenhang mit dem Bestehen von Monopolen, was unter anderem überhöhte Preise, schlechte Servicequalität und Ineffizienzen umfassen kann. Sie befasst sich damit, wie ein Unternehmen die rechtliche und soziale Erwartung bezüglich monopolistischer und wettbewerbswidriger Praktiken handhabt, einschließlich Problemen bezüglich Verhandlungsmacht, geheimer Absprache, Preisfestlegung oder -manipulation und Schutz von Patenten und geistigem Eigentum.None -
Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
Die Kategorie befasst sich mit der Verwendung des Unternehmens von Managementsystemen und Szenarioplanung, um das Vorkommen von Unfällen und Notfällen mit geringer Wahrscheinlichkeit und großer Auswirkung mit wesentlichen potenziellen externen ökologischen und sozialen Effekten zu verhindern. Sie bezieht sich auf die Sicherheitskultur eines Unternehmens, seine entsprechenden Sicherheitsmanagementsysteme und technologischen Kontrollen, die potenziellen menschlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen des Auftretens solcher Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen für ein Unternehmen, seine Arbeiter und die Gesellschaft, falls ein solches Ereignis eintritt.None -
Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.-
Systemrisikomanagement
Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat gezeigt, wie wichtig die Steuerung von Kapitalrisiken für Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbrache ist. Konkret sahen Firmen, die diese Risiken nicht steuern konnten, den Wert ihrer finanziellen Sicherheite schwinden, während die Summe der Verbindlichkeiten in ihren Geschäftsbüchern anstieg, was aufgrund der Vernetzung der Finanzwirtschaft eine wesentliche Marktzerrüttung verursachte. Die systemische Natur der Risiken aus der Vernetzung der Finanzinstitute wird mittlerweile als zentrales Anliegen nationaler und internationaler Aufsichtsbehörden angesehen. Folglich müssen sich zahlreiche Banken behördlichen Stresstests unterziehen, die untersuchen, ob das Unternehmen über ausreichend Kapital und Liquidität verfügt, um Verluste auszugleichen, den Betrieb fortzusetzen und ihren Verpflichtungen nachzukommen, falls widrige wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen eintreten. Wenn diese regulatorischen Vorgaben nicht erfüllt werden können, ist zukünftig mit wesentlich höheren Compliance-Kosten sowie Geldstrafen zu rechnen. Branchenunternehmen sollen aufzeigen, wie sie die mit Größe, Komplexität, Vernetzung, Substituierung und über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg ausgeführten Aktivitäten einhergehenden Risiken steuern. Deshalb werden Investmentbanken aufgefordert, die Offenlegung auf quantitative und qualitative Kennzahlen zu erweitern, mit denen gemessen werden kann, wie gut sie aufgestellt sind, um Erschütterung im systemischen finanziellen und wirtschaftlichen Umfeld auszugleichen und strengere regulatorische Anforderungen zu erfüllen. -
Anreize für Arbeitnehmer und Risikobereitschaft
Die Vergütungsstrukturen für Arbeitnehmer in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ können Handelnde dazu veranlassen, sich lediglich auf die kurz- oder langfristige Performance zu konzentrieren. Strukturen mit einem besonderen Augenmerk auf die kurzfristige Performance könnten zu übermäßiger Risikobereitschaft führen und negative Auswirkungen auf den langfristigen Unternehmenswert haben. Diesbezügliche Sorgen haben seit der Finanzkrise 2008 zu einer engeren Kontrolle durch Aufsichtsbehörden und Aktionäre geführt. Eine ausführlichere Offenlegung der Arbeitnehmervergütungen – im Mittelpunkt sollen dabei die Verwendung von Leistungskennzahlen und variablen Vergütungen, Clawback-Klauseln, Überwachung, Kontrolle und Validierung der Händlerbewertung von Sicherheiten der Level 3 – kann Investoren einen besseren Überblick darüber vermitteln, wie Investmentbanking-Unternehmen den Unternehmenswert schützen.
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Allgemeine Themenkategorie
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Öl und Gas – Verarbeitung (Midstream)
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Investmentbanking und Maklergeschäft
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Treibhausgasemissionen
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Treibhausgasemissionen
Die Midstream-Branche erzeugt ein wesentliches Maß an Treibhausgasen und anderen Luftemissionen aus Kompressormotorabgasen, Öl- und Kondensat-Tanklüftungen und der Erdgasverarbeitung sowie diffuse Emissionen und Emissionen aus mobilen Quellen. Treibhausgasemissionen tragen zum Klimawandel bei und verursachen den Unternehmen in dieser Branche daher zusätzliche Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sowie Risiken aufgrund der Vorschriften zur Eindämmung des Klimawandels. Dabei hat sich insbesondere die Steuerung von diffusen Emissionen von Methan, einem potenten Treibhausgas, als immenses Betriebs-, Reputations- und Regulierungsrisiko erwiesen. Die finanziellen Auswirkungen auf Unternehmen hängen vom jeweiligen Betriebsstandort und den bestehenden Emissionsvorschriften ab und umfassen möglicherweise höhere Betriebs- oder Kapitalausgaben sowie aufsichtsrechtliche und gesetzliche Strafen. Wenn Unternehmen ihre Emissionen kosteneffizient senken und gewinnbringend nutzen können, indem sie innovative Aktionen zur Überwachung und Eindämmung sowie zur Steigerung der Kraftstoffeffizienz ergreifen, profitieren sie von zahlreichen Vorteilen. Diese Unternehmen haben die Möglichkeit, trotz steigender behördlicher und öffentlicher Bedenken bezüglich der Luftqualität ihre Regulierungsrisiken zu senken und Betriebseffizienzen zu verwirklichen.
Luftqualität
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Luftqualität
Luftemissionen, die von den Midstream-Unternehmen erzeugt werden, sind beispielsweise gefährliche Luftschadstoffe, kritische Luftschadstoffe und flüchtige organische Verbindungen, die wesentliche, lokalisierte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben können. Besonders besorgniserregend sind dabei Schwefeldioxid, Stickoxid und die flüchtigen organischen Verbindung. Die finanziellen Auswirkungen dieser Luftemissionen hängen von den jeweiligen Betriebsstandorten und den dort geltenden Luftschadstoffregulierungen ab. Das aktive Management dieses Problems anhand von Technik- und Prozessverbesserungen hilft Unternehmen dabei, die Auswirkungen dieser Vorschriften zur Luftqualität zu minimieren und dadurch auch die Bedenken der Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit abzuschwächen. Unternehmen profitieren zudem von betrieblichen Effizienzen, die langfristig zu niedrigeren Kosten führen.
Umweltauswirkungen
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Umweltauswirkungen
Die Lagerung und der Transport von Erdöl, Erdgas und ähnlichen Produkten mithilfe eines umfangreichen Systems von Tankschiffen, Rohrleitungen, Zügen und Lastwagen bedeutet eine wesentliche Gefahr für die Umwelt und für die Gemeinden vor Ort. Lecks, unbeabsichtigte Freisetzungen, Wegerechte für Rohrleitungen und Wegenutzungsverträge, die ökologisch sensible Gebiete betreffen, können das Ökosystem auf verschiedene Weise beeinträchtigen, z. B. durch den Verlust natürlicher Lebensräume und Veränderungen der Migrationswege mancher Arten. Aufsichtsbehörden stützen sich deshalb auf die Gesetzgebung zum Schutz gefährdeter Arten und ökologisch sensibler Gebiete und bestehen auf Plänen für die Abschwächung und Behebung negativer Auswirkungen auf die Umwelt, bevor sie ein Projekt genehmigen. In Kombination mit den für die Erfüllung gesetzlicher Auflagen notwendigen Kosten kann dieser Umstand maßgebliche Kapital- und Betriebsausgaben zur Folge haben. Da die Bedenken bezüglich ökologischer Konsequenzen weiter zunehmen, besteht für Unternehmen die Gefahr, dass unter neuen oder bereits bestehenden Gesetzen noch mehr Regionen als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Unternehmen, die Umweltauswirkungen vermeiden und proaktiv steuern können, profitieren daher von weniger Projektverzögerungen, Sanierungen und Verbindlichkeiten aus Rechtsstreits und erhalten leichter Zugang zu neuen Projekten und Absatzvolumenquellen.
Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
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Arbeitnehmervielfalt und -inklusion
Bei Unternehmen in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ ist der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer äußerst stark. Gleichzeitig weist die Branche eine geringe Diversität auf, insbesondere in den Führungspositionen. In den letzten Jahren haben Fälle von geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei börsennotierten Unternehmen der Branche in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts der durch die Einführung komplexerer Finanzprodukte und den computergestützten algorithmischen und Hochfrequenzhandel bedingten raschen Weiterentwicklung der Branche werden die Rekrutierung und die Bindung qualifizierter Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle spielen. Wird eine diverse Belegschaft (Gender, Ethnie) im gesamten Unternehmen gefördert, so wird der Kandidatenpool wahrscheinlich erweitert, was die Einstellungskosten senken und die Betriebseffizienz steigern könnte. Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Diversität im Mitarbeiterteam die Risikobereitschaft von Mitarbeitern, die an risikoträchtigen Handelsaktivitäten (z. B. Wertpapierhandel) beteiligt sind, verringern können, was die Risikoexposition des Unternehmens als Ganzes reduzieren könnte. Durch eine verbesserte Offenlegung der Unternehmensdiversität (Gender/Ethnie), insbesondere wenn diese nach Mitarbeiterkategorie erfolgt, können Aktionäre besser beurteilen, wie Unternehmen in dieser Branche mit diesen Risiken und Chancen umgehen.
Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
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Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentbanking und Maklergeschäft
Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) können wesentliche Auswirkungen auf die Unternehmen, Sicherheite und Projekte haben, für die Investmentbanken in einer Vielzahl von Branchen Dienstleistungen erbringen oder in die diese investieren. Berücksichtigen Investmentbanken diese Faktoren bei ihren Emissions-, Beratungs-, Investitions- und Kreditvergabetätigkeiten, so sind sie in der Lage, die wesentlichen positiven und negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bewältigen. Angesichts des mit den ESG-Faktoren verbundenen Wertschöpfungs- und Verlustpotenzials haben Investmentbanken und Maklerfirmen gegenüber ihren Aktionären und Kunden die Verantwortung, diese Faktoren in die Analyse und Bewertung aller Kernprodukte einzubeziehen, so z. B. bei Sell-Side-Research, Beratungsdiensten, Vergabeverfahren, Emissionen und Kapitaltransaktionen. Werden diese Risiken und Chancen ignoriert, so drohen den beteiligten Unternehmen hohe Reputationsrisiken und finanzielle Risiken. Auf der anderen Seite könnte eine einschlägige Bewertung der ESG-Risiken die finanzielle Exposition von Investmentbanken verringern, zusätzliche Erlöse generieren und/oder neue Marktchancen eröffnen. Um Investoren eine Bewertung der Performance in diesem Bereich zu erleichtern, sollten Investmentbanken ihre Strategien zur Einbeziehung von ESG-Faktoren in ihre Kernprodukte und -dienstleistungen offenlegen.
Geschäftsethik
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Geschäftsethik
Das regulatorische Umfeld der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ entwickelt sich sowohl national als auch international stetig weiter. Die Unternehmen der Branche müssen eine Reihe komplexer und häufig widersprüchlicher Regeln bezüglich Leistung und Verhalten befolgen und Informationen u. a. über Insiderhandel, Kartellbildung, Preisabsprachen und Marktmanipulation offenlegen. Zudem sind Investmentbanken und Maklerfirmen Vorschriften gegen Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche und korrupte Methoden unterworfen. In manchen Rechtsordnungen können außerdem die erweiterten Anreize für Whistleblower die Anzahl der bei Aufsichtsbehörden eingereichten Beschwerden noch erhöhen. Firmen, die anhand solider interner Kontrollen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten können, sind besser aufgestellt, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, was zu höherem Absatzvolumen führt, und um die Sicherheite ihrer Aktionäre zu schützen, indem Verluste aufgrund von Gerichtsverfahren minimiert werden. -
Berufliche Integrität
Das Geschäftsmodell von Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbranche ist auf das Vertrauen und die Loyalität der Kunden angewiesen. Langfristige, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen lassen sich nur dann aufbauen, wenn die Anbieter Dienstleistungen erbringen, die den höchsten professionellen Standards der Branche entsprechen. Hierfür müssen Aktionen zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Falschdarstellungen und Fahrlässigkeit ergriffen werden. Professionelle Integrität bedeutet außerdem, dass Ethikkodizes in Bezug auf Transparenz und Offenlegung von Informationen eingehalten werden. Diese Aktionen sind sowohl für die Bestätigung der Betriebslizenz eines Unternehmens als auch für die Gewinnung und Bindung von Kunden von Relevanz. Die Nichteinhaltung professioneller Standards kann nicht nur den Kunden schaden, die sich auf den Rat, die Informationen und die Schlüsseldienste dieser Unternehmen verlassen, sondern kann sich auch negativ auf die Aktionäre auswirken. In solchen Fällen drohen nicht nur entsprechende rechtliche Sanktionen, sondern auch wesentliche negative Auswirkungen auf den Absatzvolumen aufgrund von Rufschädigung. Um die professionelle Integrität zu wahren, müssen alle Arbeitnehmer entsprechend geschult sein und die geltenden Vorschriften der Finanzbranche kennen und einhalten. Was die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften der Branche angeht, müssen Arbeitgeber über frühere Verstöße der Arbeitnehmer, die an der Kommunikation mit und Beratung von Kunden beteiligt sind, informiert sein. Für Investoren ist deshalb von Interesse, wie die Unternehmensleitung die professionelle Integrität gewährleistet und welche Verfahren zur Vermeidung von Fehlverhalten eingesetzt werden, da sich auf diese Weise die Risikoexposition besser bewerten lässt. Darüber hinaus kann eine Offenlegung der Höhe der gesetzlichen und behördlichen Geldstrafen und Vergleiche einen besseren Überblick darüber vermitteln, inwieweit sich Finanzinstitute an die gesetzlichen Standards halten.
Wettbewerbswidrige Praktiken
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Wettbewerbswidrige Praktiken
Unternehmen, die Rohrleitungen und Lagereinrichtungen für Erdgas besitzen, sehen sich bei allen betrieblichen Aspekten mit zahlreichen und sich ständig ändernden Vorschriften der U.S. Federal Energy Regulatory Commission (US-Bundesaufsichtsbehörde für Energie, FERC) konfrontiert. Dies betrifft die berechneten Tarife, Zugangsmöglichkeiten zu den Rohrleitungen sowie die Standortwahl und den Bau neuer Anlagen. Ferngasunternehmen haben den Vorzug eines natürlichen Monopols, weshalb anhand der FERC-Vorschriften sichergestellt werden muss, dass sie ihre Position nicht durch unlautere Preisbildung, diskriminierende Bedingungen oder auf andere Weise ausnutzen. Aufgrund der Bedenken bezüglich der Auswirkungen von Öl- und Gasmarktverzerrungen auf Verbraucher und Unternehmen in den USA, wurden von der U.S. Federal Trade Commission (US-Bundeskommission für Handel) bzw. der U.S. Commodity Futures Trading Commission (US-Behörde zur Regulierung der Future- und Optionsmärkte, CFTC) neue Gesetze gegen die Marktmanipulation verabschiedet, die sich auch auf die Midstream-Branche auswirken können. Mögliche Folgen von Verstößen gegen diese Vorschriften zur Bekämpfung von wettbewerbswidrigem Verhalten sind zukünftige Preisänderungen, Ausgleichszahlungen oder behördliche Strafen. Midstream-Unternehmen können sich also nicht sicher sein, ob sie ihre berechneten Tarife ändern können, was die Deckung ihrer höheren Kosten beeinträchtigen kann.
Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
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Betriebssicherheit, Vorbereitung und Reaktion auf Notfälle
Midstream-Unternehmen betreiben ein umfassendes Netzwerk an Anlagen, die allesamt das Risiko von Umweltverschmutzungen und Unfällen bergen. Ein Vorfall, bei dem unbeabsichtigt Kohlenwasserstoffe freigesetzt werden, kann sich wesentlich auf die Umwelt, die Arbeitnehmer und die Gemeinden vor Ort auswirken. Aufgrund dieser Bedenken werden stets neue Sicherheitsvorschriften für auf Rohrleitungen und den Schienenverkehr bezogene Tätigkeiten entwickelt. Maßgebliche Ereignisse können Einmalkosten aufgrund von Geldstrafen und Korrekturmaßnahmen sowie Eventualverbindlichkeiten für die Sanierung oder Schadenersatz als Folge von Klagen nach sich ziehen. Diese Umstände können zudem die gesellschaftliche Akzeptanz der Unternehmenstätigkeit beeinträchtigen. Untersuchungen vergangener Ereignisse haben gezeigt, dass es zur Vermeidung derartiger Risiken äußerst wichtig ist, eine starke Sicherheitskultur zu schaffen sowie ein gründliches und systematisches Konzept für Sicherheit und Risikosteuerung zu entwickeln. Dazu gehören die Vorbereitung auf und die Handhabung von Notfallsituationen sowie die betriebliche Integrität über das gesamte Unternehmen hinweg und bei sämtlichen Beziehungen mit Auftragnehmern.
Systemrisikomanagement
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Systemrisikomanagement
Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat gezeigt, wie wichtig die Steuerung von Kapitalrisiken für Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbrache ist. Konkret sahen Firmen, die diese Risiken nicht steuern konnten, den Wert ihrer finanziellen Sicherheite schwinden, während die Summe der Verbindlichkeiten in ihren Geschäftsbüchern anstieg, was aufgrund der Vernetzung der Finanzwirtschaft eine wesentliche Marktzerrüttung verursachte. Die systemische Natur der Risiken aus der Vernetzung der Finanzinstitute wird mittlerweile als zentrales Anliegen nationaler und internationaler Aufsichtsbehörden angesehen. Folglich müssen sich zahlreiche Banken behördlichen Stresstests unterziehen, die untersuchen, ob das Unternehmen über ausreichend Kapital und Liquidität verfügt, um Verluste auszugleichen, den Betrieb fortzusetzen und ihren Verpflichtungen nachzukommen, falls widrige wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen eintreten. Wenn diese regulatorischen Vorgaben nicht erfüllt werden können, ist zukünftig mit wesentlich höheren Compliance-Kosten sowie Geldstrafen zu rechnen. Branchenunternehmen sollen aufzeigen, wie sie die mit Größe, Komplexität, Vernetzung, Substituierung und über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg ausgeführten Aktivitäten einhergehenden Risiken steuern. Deshalb werden Investmentbanken aufgefordert, die Offenlegung auf quantitative und qualitative Kennzahlen zu erweitern, mit denen gemessen werden kann, wie gut sie aufgestellt sind, um Erschütterung im systemischen finanziellen und wirtschaftlichen Umfeld auszugleichen und strengere regulatorische Anforderungen zu erfüllen. -
Anreize für Arbeitnehmer und Risikobereitschaft
Die Vergütungsstrukturen für Arbeitnehmer in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ können Handelnde dazu veranlassen, sich lediglich auf die kurz- oder langfristige Performance zu konzentrieren. Strukturen mit einem besonderen Augenmerk auf die kurzfristige Performance könnten zu übermäßiger Risikobereitschaft führen und negative Auswirkungen auf den langfristigen Unternehmenswert haben. Diesbezügliche Sorgen haben seit der Finanzkrise 2008 zu einer engeren Kontrolle durch Aufsichtsbehörden und Aktionäre geführt. Eine ausführlichere Offenlegung der Arbeitnehmervergütungen – im Mittelpunkt sollen dabei die Verwendung von Leistungskennzahlen und variablen Vergütungen, Clawback-Klauseln, Überwachung, Kontrolle und Validierung der Händlerbewertung von Sicherheiten der Level 3 – kann Investoren einen besseren Überblick darüber vermitteln, wie Investmentbanking-Unternehmen den Unternehmenswert schützen.