Metallurgie und Bergbau
Current language: Deutsch (2018)
Relevante Themen (10 von 26)
Warum sind einige Themen ausgegraut?
Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.-
Umwelt
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). -
Luftqualität
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen auf die Luftqualität durch stationäre (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobile Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge) sowie industrielle Emissionen. Relevante Luftschadstoffe umfassen unter anderem Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx), flüchtige organische Verbindungen, Schwermetalle, Feinstaub und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Die Kategorie umfasst nicht Treibhausgasemissionen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden. -
Energiemanagement
Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie. -
Wasser- und Abwassermanagement
Die Kategorie behandelt die Wassernutzung, den Wasserverbrauch, die Abwassererzeugung und andere Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Wasserressourcen, die von regionalen Unterschieden bezüglich der Verfügbarkeit und Qualität der und des Wettbewerbs um Wasserressourcen beeinflusst werden können. Insbesondere behandelt sie Managementstrategien, die sich unter anderem auf die Wassereffizienz, -intensität und -wiederverwendung beziehen. Letztlich behandelt die Kategorie auch das Management der Abwasseraufbereitung und -entsorgung, einschließlich der Grundwasserverschmutzung. -
Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Die Kategorie behandelt Umweltprobleme im Zusammenhang mit von Unternehmen produzierten gefährlichen und ungefährlichen Abfällen. Sie behandelt das Management von Feststoffabfällen im Bereich der Fertigung, Landwirtschaft und anderen industriellen Prozessen eines Unternehmens. Sie umfasst die Behandlung, den Umgang, die Speicherung, die Entsorgung und die Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die Kategorie umfasst nicht Emissionen in die Luft oder Abwasser und auch keine Abfälle von Produkten am Ende der Gebrauchsdauer, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden. -
Umweltauswirkungen
Die Kategorie behandelt das Management der Auswirkungen eines Unternehmens auf die Ökosysteme und Biodiversität durch Aktivitäten wie die Landnutzung für die Exploration, den Abbau natürlicher Ressourcen und die Bewirtschaftung sowie die Entwicklung, Konstruktion und Standortwahl von Projekten. Die Auswirkungen umfassen unter anderem den Verlust von Biodiversität, die Zerstörung von Lebensräumen und die Abholzung in allen Phasen – Planung, Landerwerb, Genehmigung, Entwicklung, Arbeiten und Altlastensanierung. Die Kategorie umfasst nicht die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die Biodiversität.
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Sozialkapital
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Menschenrechte und Beziehungen zur Gemeinschaft
Die Kategorie behandelt das Management der Beziehung zwischen Unternehmen und den Gemeinschaften, in denen sie tätig sind, einschließlich des Managements direkter und indirekter Auswirkungen auf grundlegende Menschenrechte und die Behandlung indigener Völker. Insbesondere kann ein solches Management sozioökonomische Auswirkungen auf Gemeinschaften, Engagement in der Gemeinschaft, Umweltgerechtigkeit, Beibehaltung lokaler Arbeitskräfte, Auswirkungen auf lokale Geschäfte, die Betriebslizenz und Bewertungen ökologischer/gesellschaftlicher Auswirkungen umfassen. Die Kategorie umfasst keine Umweltauswirkungen wie etwa Luftverschmutzung oder Abfälle, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden, obwohl sie die Gesundheit und Sicherheit der Mitglieder der lokalen Gemeinschaften beeinflussen können. - Schutz von Kundendaten
- Datensicherheit
- Zugang und Erschwinglichkeit
- Produktqualität und -sicherheit
- Wohlbefinden von Kunden
- Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
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Humankapital
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Arbeitspraktiken
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, am Arbeitsplatz allgemein anerkannte Arbeitsstandards aufrechtzuerhalten, einschließlich der Einhaltung von Arbeitsgesetzen und international anerkannten Normen und Standards. Dazu gehört unter anderem die Sicherstellung grundlegender Menschenrechte in Bezug auf Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Ausbeutung, gerechte Löhne und Überstundenzuschläge sowie andere grundlegende Arbeiterrechte. Sie umfasst auch Richtlinien zu Mindestlohn und die Bereitstellung von Zusatzleistungen, was die Art und Weise, wie Personal gewonnen, gehalten und motiviert wird, beeinflussen kann. Die Kategorie behandelt zudem die Beziehung eines Unternehmens zu gewerkschaftlich organisierter Arbeit und der Vereinigungsfreiheit. -
Mitarbeitergesundheit und -sicherheit
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und zu erhalten, an dem es zu keinen Unfällen, Todesfällen oder Krankheiten (weder chronisch noch akut) kommt. Dies gelingt für gewöhnlich durch die Umsetzung von Sicherheitsmanagementplänen, die Entwicklung von Schulungsanforderungen für Mitarbeiter und Auftragnehmer sowie die Durchführung regelmäßiger Prüfungen ihrer eigenen Praktiken sowie die ihrer Unterauftragnehmer. Die Kategorie erfasst zudem, wie Unternehmen durch Technologie, Schulungen, Unternehmenskultur, Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften, Überwachung, Tests und persönliche Schutzausrüstung die physische und geistige Gesundheit ihrer Belegschaft schützen. - Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
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Geschäftsmodell und Innovation
- Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
- Robustheit des Geschäftsmodells
- Lieferkettenmanagement
- Rohmaterialbezug und -effizienz
- Physische Auswirkungen des Klimawandels
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Leadership und Governance
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Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen. - Wettbewerbswidrige Praktiken
- Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds
- Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
- Systemrisikomanagement
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Offenlegungsthemen
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen?
Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.(branchenunabhängig)
Offenlegungsthemen (branchenspezifisch) für: Metallurgie und Bergbau
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Treibhausgasemissionen
Bergbaubetriebe verbrauchen viel Energie und erzeugen dabei direkte Treibhausgasemissionen, darunter Kohlendioxid aus Brennstoffen, die während des Bergbaus, der Erzverarbeitung und der Verhüttung verwendet werden. Das Ausmaß und die Art der Treibhausgasemissionen können sich je nach gefördertem und verarbeitetem Metall unterscheiden. Regulatorische Aktionen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen als Reaktion auf die Risiken, die vom Klimawandel ausgehen, können aufgrund von Richtlinien zur Eindämmung des Klimawandels zu höheren Kosten für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und zusätzlichen Risiken für die Metall- und Bergbauunternehmen führen. Anhand der kosteneffizienten Reduzierung von Treibhausgasemissionen können hingegen effiziente Betriebsabläufe erreicht werden. Diese Effizienzsteigerungen können potenzielle finanzielle Auswirkungen mindern, die auf die Erhöhung von Brennstoffkosten zur behördlich geförderten Einschränkung – oder Bepreisung – von Treibhausgasemissionen zurückgehen.
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Luftqualität
Andere Emissionen als Treibhausgase, die von der Metallurgie- und Bergbaubranche erzeugt werden, sind beispielsweise gefährliche Luftschadstoffe, kritische Luftschadstoffe und flüchtige organische Verbindungen, die bei der Verhüttung und Veredelung entstehen. Diese können wesentliche, lokalisierte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt haben. Die Schadstoffe variieren von Metall zu Metall, wobei ungebundenes Schwefeldioxid, Blei, Quecksilber, Cadmium, Arsen sowie Feinstaub zu den maßgeblichsten Schadstoffen gehören. Die finanziellen Auswirkungen dieser Emissionen hängen vom jeweiligen Betriebsstandort und den dort geltenden Luftschadstoffregulierungen ab. Das aktive Management dieses Problems anhand von Technik- und Prozessverbesserungen hilft Unternehmen dabei, die Auswirkungen der strengen Vorschriften zur Luftqualität weltweit zu minimieren. Unternehmen profitieren zudem von betrieblichen Effizienzen, die langfristig zu niedrigeren Kosten führen.
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Energiemanagement
Für den Bergbau und die Produktion von Metall sind wesentliche Mengen Energie nötig, wobei ein hoher Anteil der in dieser Branche verbrauchten Energie als Netzstrom gekauft wird. Die Verbrennung von Kraftstoff vor Ort erzeugt direkte (Scope 1) Treibhausgasemissionen, während gekaufte Elektrizität indirekte (Scope 2) Emissionen zur Folge haben kann. Die Energieintensität des Betriebs steigt oftmals an, wenn der Gehalt der Vorkommen abnimmt und die Tiefe der Baugrube und der Umfang des Bergbaubetriebs zunehmen. Die Wahl zwischen vor Ort produziertem und zugekauftem Strom sowie die Verwendung alternativer Energien können sich entscheidend auf die Kosten und die Zuverlässigkeit der Energieversorgung auswirken. Erschwingliche und leicht zugängliche Energie ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil auf einem Warenmarkt, der durch den globalen Wettbewerb angetrieben wird, denn gekaufte Brennstoffe und Energie können einen hohen Anteil der Produktionskosten ausmachen. Wie Unternehmen ihre Energieeffizienz und -intensität allgemein steuern sowie ihre Abhängigkeit von verschiedenen Energieformen und die Fähigkeit, auf alternative Energiequellen zuzugreifen, können sich deshalb wesentlich auf die Profitabilität auswirken.
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Wassermanagement
Der Bergbau und die Metallproduktion können sich auf die Verfügbarkeit und die Qualität lokaler Wasserressourcen auswirken. Metall- und Bergbauunternehmen sehen sich aufgrund von Wasserknappheit, den Kosten für die Wasserbeschaffung, den Vorschriften zu Abwässern oder den Mengen des verbrauchten Wassers sowie dem Wettbewerb mit lokalen Gemeinden und anderen Industrien um die eingeschränkten Wasserressourcen mit betrieblichen, behördlichen und ihren Ruf betreffenden Risiken konfrontiert. Mit dem Wassermanagement verbunden sind oft höhere Kosten, Verpflichtungen und verlorengegangene Umsätze aufgrund von Einschränkungen oder Aussetzungen des Geschäftsbetriebs. Wie hoch diese Risiken sind, hängt von der Verfügbarkeit von Wasser und dem regulatorischen Umfeld ab. Unternehmen in dieser Branche können neue Technologien nutzen, um Risiken bezüglich des Wassers zu steuern, darunter Entsalzung, Wasserrückführung und innovative Abfallbeseitigungsmethoden. Die Reduzierung des Wasserverbrauchs und der Kontamination wirken sich positiv auf die betrieblichen Effizienzen aus und senken die Betriebskosten.
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Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Die Metallurgie- und Bergbaubranche erzeugt hohe Mengen an Abfall aus der Mineralaufbereitung und Verhüttung, unter anderem Schlacken und Tailings (feinkörnige Rückstände aus der Aufbereitung von Erzen), von denen einige gefährlich oder chemisch reaktiv sein können. Absetzanlagen für Tailings können viel Platz in Anspruch nehmen und stellen eine hohe Gefahr dar, falls deren Dämme brechen, einstürzen oder undicht werden, was zu Todesfällen und/oder Sach- und Umweltschäden führen kann. Mineralabfälle werden zudem oft unter Verwendung von aufgelassenen Bergwerken in Gruben gelagert. Eine derartige Lagerung kann zu Grundwasserverschmutzung führen und die Stabilität aktiver Gruben in diesem Gebiet beeinträchtigen. Unternehmen, die ihre Abfallströme reduzieren und Abfall wiederverwerten sowie Richtlinien zur Steuerung von Risiken umsetzen, profitieren von geringeren aufsichtsrechtlichen Risiken und Prozessrisiken, reduzierten Sanierungspflichten und niedrigeren Kosten. Zudem können Tailings gefährliche chemische Rückstände aus den Förderungs- und Verarbeitungsprozessen enthalten. Die Fähigkeit eines Unternehmens, die Beschaffung, den Transport, die Verwendung und die Entsorgung von Chemikalien und Nebenprodukten aus dem Bergbau und der Metallaufbereitung zu steuern, verringert all diese Risiken daher wesentlich.
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Auswirkungen auf die Biodiversität
Der Bau, der Betrieb, die Schließung und die Sanierung von Bergwerken kann sich auf verschiedene Weise auf die Biodiversität auswirken, z. B. durch Veränderung der Landschaft, Rodung und Beeinträchtigung der Lebensräume von Wildtieren. Saure Grubenwässer sind dabei besonders riskant, denn es handelt sich hierbei um sehr saures Wasser, das zudem reich an Schwermetallen ist. Sie werden gebildet, wenn Oberflächenwasser und seichtes, unterirdisches Wasser mit Abraum in Berührung kommen. Saure Grubenwässer sind schädlich für den Menschen, für Tiere und für Pflanzen. Die Auswirkungen von Bergbauaktivitäten auf die Biodiversität können die Wertung von Reserven beeinträchtigen und Betriebsrisiken nach sich ziehen. Die Umweltmerkmale der Landschaft, in der sich Reserven befinden, können aufgrund des steigenden Interesses am Schutz der Ökosysteme die Förderungskosten erhöhen. Unternehmen sehen sich oftmals mit aufsichtsrechtlichen Hürden und einer möglichen Rufschädigung konfrontiert, wenn sie auf Reserven in ökologisch sensiblen Gebieten zugreifen möchten. Metall- und Bergbauunternehmen müssen sich regulatorischen Risiken bezüglich der Urbarmachung nach dem Stilllegen eines Bergwerks stellen, da im Rahmen der regulatorischen Anforderungen Bergbaugrundstücke gemäß einem genehmigten Urbarmachungsplan saniert werden müssen. Das Beseitigen oder Abdecken von Müllanhäufungen, die Erfüllung von Wasseraufbereitungspflichten und die Demontage von Infrastruktur nach der Stilllegung können immense Kosten verursachen. Außerdem gelten für den laufenden Bergbaubetrieb Gesetze zum Schutz gefährdeter Arten. Unternehmen, die über einen effektiven Plan für das Umweltmanagement für verschiedene Phasen des Projektlebenszyklus verfügen, können ihre Compliance-Kosten und rechtlichen Verantwortungen minimieren, stoßen bei der Planung von neuen Bergwerken auf weniger Widerstand, erhalten leichter Genehmigungen, können schneller auf Reserven zugreifen und müssen nicht mit Verzögerungen bei der Projektvollendung rechnen.
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Sicherheit, Menschenrechte und Rechte indigener Völker
Metall- und Bergbauunternehmen müssen zusätzliche auf die Gemeinden bezogene Risiken bewältigen, wenn sie in Konfliktgebieten tätig sind oder in Regionen, in denen Verwaltungsorgane, Rechtsstaatlichkeit und Gesetzgebung zum Schutz der Menschenrechte kaum oder gar nicht vorhanden sind. Es bestehen zudem Risiken, wenn sich der Betrieb in Gebieten mit schutzbedürftigen Gemeinschaften, z. B. Ureinwohnern, befindet. Unternehmen, die private oder staatliche Sicherheitskräfte nutzen, um ihre Arbeiter und Sicherheite zu schützen, können wissentlich oder unwissentlich zu den Menschenrechtsverletzungen beitragen, z. B. durch übermäßige Gewaltanwendung. Ureinwohner machen oft die schutzbedürftigste Gruppe der Bevölkerung aus und haben häufig nicht die Möglichkeit, ihre einzigartigen Rechte und Interessen zu vertreten. Unternehmen, die anscheinend zu Menschenrechtsverletzungen beitragen oder die Rechte der Ureinwohner nicht ausreichend beachten, können sich mit Protesten, Aufständen oder der Aussetzung von Genehmigungen konfrontiert sehen. Sie können zudem mit hohen Kosten aufgrund von Entschädigungen oder Vergleichszahlungen und einer Wertminderung ihrer Reserven in diesem Gebiet rechnen. Da diese Anliegen nicht überall von Landesgesetzen abgedeckt werden, wurden zahlreiche internationale Instrumentarien ins Leben gerufen, um Leitlinien für Unternehmen bereitzustellen. Zu diesen Instrumentarien zählen die Einholung der freiwilligen, vorab erteilten und informierten Einwilligung der Ureinwohner bezüglich aller sie betreffenden Entscheidungen. Ein stärkeres Bewusstsein für die Bedürfnisse dieser Gesellschaftsgruppe hat dazu geführt, dass mehrere Länder bereits mit der Erlassung spezifischer Gesetze zum Schutz der Ureinwohner begonnen haben, was ein höheres regulatorisches Risiko für Unternehmen bedeutet. -
Beziehungen zur Gemeinschaft
Bergbauanlagen sind oft über lange Zeiträume hinweg aktiv und Unternehmen können in einem Gebiet an mehreren Projekten beteiligt sein, die vielschichtige Auswirkungen auf die hiesigen Gemeinden haben. Die Rechte und Interessen von Gemeinden können durch ökologische und gesellschaftliche Faktoren des Bergbaubetriebs beeinträchtigt werden, wie dem Wettbewerb um Zugang zu lokalen Energie- und Wasserressourcen, Luft- und Wasseremissionen und Abfällen aus dem Bergbau. Bergbauunternehmen sind von der Unterstützung der Gemeinden vor Ort abhängig, wenn es darum geht, Genehmigungen und Pachtverträge zu erhalten und ihre Aktivitäten ohne Störungen durchzuführen. Es kann zu finanziellen Verlusten führen, wenn Gemeinden – oder Regierung in deren Namen – in die Rechte eines Bergbauunternehmens eingreifen und dessen Fähigkeit, auf Reserven zuzugreifen, diese zu entwickeln und zu produzieren, einschränken. Neben den Bedenken der Gemeinden bezüglich der direkten Auswirkungen von Projekten können Bergbauaktivitäten auch zu weiteren sozioökonomischen Bedenken führen, z B. bezüglich der Bildung, Gesundheit, Existenzgrundlage und Lebensmittelsicherheit der Gemeinden. Metall- und Bergbauunternehmen, die anscheinend nach zusätzlichen Renten streben und die Ressourcen eines Landes oder einer Gemeinde ausbeuten, ohne für sozioökonomische Vorzüge zu sorgen, müssen mit von Ressourcennationalismus motivierten Reaktionen der Gastländer und -gemeinden rechnen. Dazu können die Auferlegung von neuen Steuern und die Einschränkung des Exports gehören. Unternehmen, die in der Bergbauindustrie tätig sind, können jedoch verschiedene Strategien zur Einbindung der Gemeinden nutzen und bei ihren globalen Geschäftstätigkeiten einsetzen, um die mit den Rechten und Interessen der Gemeinden einhergehenden Risiken und Chancen zu steuern. Diese Strategien werden oft durch die Einbeziehung der Gemeinden in verschiedene Phasen des Projektzyklus untermauert. Viele Unternehmen haben den Wert eines Ansatzes der „gemeinsamen Werte“ erkannt und liefern einen wesentlichen sozioökonomischen Vorteil für die Gemeinden, während sie ihnen ermöglichen, rentabel zu wirtschaften.
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Arbeitsbeziehungen
Metall und Bergbauunternehmen müssen grundsätzliche, konkurrierende Bedürfnisse erfüllen: Die Personalkosten müssen niedrig gehalten werden, damit weiterhin wettbewerbsfähige Preise angeboten werden können, und die Belegschaft muss derart geleitet werden, dass langfristig hohe Leistung gewährleistet wird. Die Arbeit in Metall- und Bergbauunternehmen ist für gewöhnlich körperlich anstrengend und gefährlich. Gewerkschaften spielen daher eine wichtige Rolle bei der Vertretung der Arbeitnehmerinteressen und den Tarifverhandlungen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Allerdings arbeiten Unternehmen in dieser Branche oft in Gebieten, in denen die Arbeitnehmerrechte nicht ausreichend geschützt sind. Die Steuerung der Arbeitsbeziehungen in Metall- und Bergbauunternehmen ist unabdingbar, um die Feinheiten der Arbeitnehmeranliegen im In- und Ausland zu verstehen und zu lösen. Konflikte mit Arbeitnehmern können zu Arbeitsniederlegungen und anderen Störungen führen, die eine Verzögerung oder Unterbrechung der Produktion zur Folge haben können. Arbeitsunterbrechungen bedeuten häufig massive Absatzvolumenverluste und Rufschädigung. Fortlaufende Spannungen zwischen Arbeitern und Management können sich langfristig auf die Rentabilität des Unternehmens auswirken. Positive Faktoren der effektiven Personaleinbindung sind hingegen optimierte Arbeitsabläufe und Arbeitsauslastung sowie eine Reduktion der Sicherheitsvorfälle, Unfälle und Todesfälle.
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Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft
Sicherheit ist ein wichtiger Faktor bei Bergbautätigkeiten, da hier oft gefährliche Arbeitsbedingungen vorherrschen. Die Metallurgie- und Bergbauindustrie hat im Vergleich zu anderen Branchen eine relativ hohe Sterblichkeitsrate. Todesfälle und Verstöße können aufgrund einer Vielzahl von branchentypischen Gefahren, z. B. strombetriebenen Transportmitteln und Maschinen sowie der Stabilität der Bergwerke, auftreten. Aufgrund einer schlechten Gesundheits- und Sicherheitsbilanz können Geldstrafen und Sanktionen verhängt und die Kosten für die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben aufgrund strengerer Aufsicht erhöht werden. Die Fähigkeit eines Unternehmens, die Gesundheit und Sicherheit seiner Arbeitnehmer zu wahren und für eine starke Sicherheitskultur und das Wohlbefinden der Belegschaft in allen Bereichen zu sorgen, kann Unfälle vermeiden, Kosten mindern, Ausfallzeiten reduzieren und die Produktivität erhöhen.
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Geschäftsethik und Transparenz
Die Steuerung der Geschäftsethik und die Aufrechterhaltung eines einschlägigen Grades der Transparenz bei Zahlungen an Regierungen oder Einzelpersonen sind wichtige Anliegen in der Bergbauindustrie. Der Grund hierfür ist die Bedeutung der Beziehungen zu den Regierungen der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, bei der Ausübung dessen geschäftlicher Tätigkeiten und dem Erhalt von Zugriff auf Mineralvorkommen. Die Verabschiedung mehrerer Gesetze und Initiativen zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie zur Förderung der Zahlungstransparenz hat Regulierungsmechanismen zur Verringerung bestimmter Risiken geschaffen. Verstöße gegen diese Gesetze können zu wesentlichen Einmalkosten oder höheren laufenden Compliance-Kosten führen, während eine erfolgreiche Einhaltung solcher Vorschriften Möglichkeiten zur Risikominderung bietet und negativen Ergebnissen entgegenwirkt. Für Unternehmen mit umfangreichen Reserven oder Betrieben in korruptionsgefährdeten Gebieten ist das Risiko bedeutend höher. Diese Unternehmen stehen unter dem Druck, sicherzustellen, dass ihre Führungsstrukturen und Geschäftspraktiken Korruption, vorsätzliche und unbeabsichtigte Beteiligung an illegalen oder unethischen Zahlungen und Schenkungen an Regierungsbeamte oder Privatpersonen verhindern können.