Branchenvergleich
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Current language: Deutsch (2018)
Sie sehen sich Informationen zu den folgenden Branchen an:
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Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften
Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften sind Unternehmen, die im Groß- und Einzelhandel Lebensmittel, Getränke und landwirtschaftliche Produkte vertreiben. Diese Produkte werden unter anderem angeboten in Supermärkten, Bedarfsartikelgeschäften, Kaufhäusern, Spirituosengeschäften, Bäckereien, Bioläden, Spezialitätenläden und Distributionszentren. Unternehmen können sich auf ein Handelsformat spezialisieren oder Einrichtungen verschiedener Formate betreiben. Die Produkte werden typischerweise weltweit vertrieben und umfassen Frischfleisch und Fleischerzeugnisse, Fertiggerichte, verarbeitete Lebensmittel, Backwaren, gefrorene Lebensmittel und Konserven, nichtalkoholische und alkoholische Getränke und ein umfangreiches Sortiment an Haushaltswaren und Körperpflegemitteln. -
Investmentbanking und Maklergeschäft
In der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ sind Unternehmen tätig, die eine Vielzahl von Funktionen auf den Kapitalmärkten wahrnehmen; dazu gehören z. B. die Unterstützung bei Kapitalbeschaffung und -allokation und der Bereitstellung von Market-Making- und Beratungsdiensten für Unternehmen, Finanzinstitute, Regierungen und vermögende Privatkunden. Zu den spezifischen Aktivitäten gehören Finanzberatungs- und Wertpapieremissionsdienste auf Gebührenbasis; Wertpapier- und Warenvermittlungstätigkeiten, d. h. Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder Warenkontrakten und -optionen auf Kommissions- oder Gebührenbasis für Investoren; und Handels- und Kapitalanlagetätigkeiten, d. h. Kauf und Verkauf von Eigenkapital-Anteilen, festverzinslichen Wertpapieren, Währungen, Waren und anderen Wertpapieren für den Kunden- und den Eigenhandel. Bei Investitionsbanken kommen die Vergabe und Verbriefung von Krediten für Infrastrukturvorhaben und sonstige Projekte hinzu. Die Unternehmen der Branche sind auf den globalen Märkten und daher in verschiedenen regulatorischen Umfeldern tätig. Die Branche sieht sich nach wie vor dem regulatorischen Druck ausgesetzt, Aspekte ihrer Geschäftstätigkeit, die systemische Risiken verursachen können, zu reformieren und offenzulegen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere neue Kapitalanforderungen, Stresstests, Beschränkungen für den Eigenhandel und eine engere Kontrolle der Vergütungspraktiken zu nennen.
Relevante Themen für beide Branchen (13 von 26)
Warum sind einige Themen ausgegraut?
Die SASB-Standards unterscheiden sich je nach Branche und hängen von den verschiedenen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen innerhalb einer Branche ab. Die ausgegrauten Themen wurden während der Ausarbeitung der Standards nicht als Themen identifiziert, die aller Voraussicht nach den Unternehmenswert beeinflussen. Daher wurden sie beim Standard nicht berücksichtigt. Im Laufe der Zeit erhält das SASB Standards Board Marktfeedback, woraufhin der Standard um Themen ergänzt wird oder Themen gestrichen werden. Jedes Unternehmen entscheidet selbst darüber, ob ein Nachhaltigkeitsthema seine Fähigkeit beeinflusst, zum Unternehmenswert beizutragen. Der Standard ist für das typische Unternehmen in einer Branche konzipiert. Es ist jedoch denkbar, dass einzelne Unternehmen je nach ihrem individuellen Geschäftsmodell Angaben zu anderen Nachhaltigkeitsthemen machen.-
Umwelt
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). - Luftqualität
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Energiemanagement
Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie. - Wasser- und Abwassermanagement
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Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Die Kategorie behandelt Umweltprobleme im Zusammenhang mit von Unternehmen produzierten gefährlichen und ungefährlichen Abfällen. Sie behandelt das Management von Feststoffabfällen im Bereich der Fertigung, Landwirtschaft und anderen industriellen Prozessen eines Unternehmens. Sie umfasst die Behandlung, den Umgang, die Speicherung, die Entsorgung und die Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die Kategorie umfasst nicht Emissionen in die Luft oder Abwasser und auch keine Abfälle von Produkten am Ende der Gebrauchsdauer, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden. - Umweltauswirkungen
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Sozialkapital
- Menschenrechte und Beziehungen zur Gemeinschaft
- Schutz von Kundendaten
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Datensicherheit
Die Kategorie behandelt das Management von Risiken im Zusammenhang mit der Erfassung, Speicherung und Verwendung von sensiblen, vertraulichen und/oder geschützten Kunden- oder Benutzerdaten. Sie umfasst soziale Probleme, die sich aus Vorfällen, wie etwa Datenschutzverletzungen, ergeben können, bei denen persönlich identifizierbare Informationen (PII) und andere Benutzer- oder Kundendaten offengelegt wurden. Sie behandelt die Strategie, die Richtlinien und die Praktiken eines Unternehmens in Bezug auf die IT-Infrastruktur, Schulungen des Personals, Buchführung, Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden und andere Mechanismen, die die Sicherheit der Kunden- oder Benutzerdaten sicherstellen sollen. - Zugang und Erschwinglichkeit
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Produktqualität und -sicherheit
Die Kategorie behandelt Probleme in Bezug auf ungewollte Eigenschaften von verkaufen Produkten oder Dienstleistungen, sofern diese die Gesundheit oder Sicherheit der Endbenutzer gefährden können. Sie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, gefertigte Produkte und/oder Dienstleistungen anzubieten, die die Erwartungen der Kunden in Bezug auf ihre gesundheits- und sicherheitsbezogenen Merkmale erfüllen. Sie umfasst unter anderem Probleme mit Haftung, Rückrufmanagement und Marktrücknahmen, Produkttests und das Management von Chemikalien/Inhaltsstoffen/Bestandteilen von Produkten. -
Wohlbefinden von Kunden
Die Kategorie behandelt Bedenken bezüglich des Wohlbefindens von Kunden, unter anderem in den Bereichen Gesundheit und Nährwert von Lebensmitteln und Getränken, Verwendung von Antibiotika in der Tierhaltung und Management von Betäubungsmitteln. Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, den Verbrauchern gefertigte Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die auf gesellschaftliche Erwartungen ausgerichtet sind. Sie umfasst keine Probleme, die in direktem Zusammenhang mit qualitäts- und sicherheitsbezogenen Fehlfunktionen von gefertigten Produkten und Dienstleistungen stehen, sondern Merkmale des Designs und der Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen, die sich auf das Wohlergehen der Kunden auswirken können. Der Geltungsbereich der Kategorie erstreckt sich auch auf die Fähigkeit der Unternehmen, gefälschte Produkte zu verhindern. -
Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
Die Kategorie behandelt soziale Probleme, die sich aus einer fehlerhaften Verwaltung der Transparenz, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit von Marketingaussagen, der Werbung und der Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen ergeben. Sie umfasst unter anderem Werbestandards und -vorschriften, ethische und verantwortungsvolle Marketingpraktiken, irreführende oder trügerische Kennzeichnungen sowie diskriminierende oder unverantwortliche Verkaufs- und Kreditvergabepraktiken umfassen. Dazu gehören trügerische oder aggressive Vertriebsmethoden, bei denen Anreizstrukturen für Mitarbeiter den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen fördern könnten, die nicht dem besten Interesse der Kunden entsprechen.
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Humankapital
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Arbeitspraktiken
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, am Arbeitsplatz allgemein anerkannte Arbeitsstandards aufrechtzuerhalten, einschließlich der Einhaltung von Arbeitsgesetzen und international anerkannten Normen und Standards. Dazu gehört unter anderem die Sicherstellung grundlegender Menschenrechte in Bezug auf Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Ausbeutung, gerechte Löhne und Überstundenzuschläge sowie andere grundlegende Arbeiterrechte. Sie umfasst auch Richtlinien zu Mindestlohn und die Bereitstellung von Zusatzleistungen, was die Art und Weise, wie Personal gewonnen, gehalten und motiviert wird, beeinflussen kann. Die Kategorie behandelt zudem die Beziehung eines Unternehmens zu gewerkschaftlich organisierter Arbeit und der Vereinigungsfreiheit. - Mitarbeitergesundheit und -sicherheit
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Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.
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Geschäftsmodell und Innovation
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Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden. - Robustheit des Geschäftsmodells
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Lieferkettenmanagement
Die Kategorie behandelt das Management von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) innerhalb der Lieferkette eines Unternehmens. Sie behandelt Probleme im Zusammenhang mit externen ökologischen und sozialen Effekten, die von Lieferanten durch ihre operativen Tätigkeiten erstellt wurden. Solche Probleme umfassen unter anderem die ökologische Verantwortlichkeit, Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Ethik und Korruption. Das Management umfasst die Prüfung, Auswahl, Überwachung und Auseinandersetzung mit Lieferanten zu ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Kategorie befasst sich nicht mit den Auswirkungen externer Faktoren (z. B. Klimawandel und andere ökologische und soziale Faktoren) auf die Abläufe von Lieferanten und/oder auf die Verfügbarkeit und Preise von wichtigen Ressourcen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden. - Rohmaterialbezug und -effizienz
- Physische Auswirkungen des Klimawandels
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Leadership und Governance
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Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen. - Wettbewerbswidrige Praktiken
- Management des rechtlichen und regulatorischen Umfelds
- Risikomanagement bei kritischen Vorfällen
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Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.
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Offenlegungsthemen
Welcher Zusammenhang besteht zwischen der allgemeinen Themenkategorie und Offenlegungsthemen?
Die allgemeine Themenkategorie ist eine branchenunabhängige Version der Offenlegungsthemen, die in jedem SASB-Standard enthalten sind. Offenlegungsthemen entsprechen den branchenspezifischen Auswirkungen der allgemeinen Themenkategorie. Die branchenspezifischen Offenlegungsthemen bewirken, dass jeder SASB-Standard genau auf die Branche zugeschnitten ist. Die allgemeinen Themenkategorien sorgen für branchenübergreifende Vergleichbarkeit. Beispielsweise ist „Gesundheit und Ernährung“ ein Offenlegungsthema für die Branche „Alkoholfreie Getränke“, das einem branchenspezifischen Messwert für das allgemeine Thema des Kundenwohlergehens entspricht. Das Thema des Kundenwohlergehens hingegen ist in der Branche „Biotechnologie und Pharmazeutika“ in Form des Offenlegungsthemas „Manipulierte Arzneimittel“ vertreten.-
Access Standard
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).-
Flottenverbrauchsmanagement
Unternehmen, die als Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften tätig sind, besitzen und betreiben Fahrzeugflotten, mit denen sie ihre Produkte zwischen Distributionszentren und Einzelhandelsstandorten transportieren. Der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeugflotten stellt einen hohen Aufwand in dieser Branche dar, sowohl in Form von Betriebskosten als auch als Investitionsaufwand. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe kann sich negativ auf die Umwelt auswirken, z. B. durch Förderung des Klimawandels und Verschmutzung der Umwelt. Diese ökologischen Folgen können sich über aufsichtsrechtliche Auflagen auf die Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften auswirken. Gesteigerte Effizienz beim Kraftstoffverbrauch kann hingegen Kosten reduzieren, die Anfälligkeit gegenüber Preisschwankungen des Kraftstoffs abschwächen und die Kohlenstoffbilanz bei Lagerung und Transport senken. Kurzfristige Investitionsausgaben für kraftstoffeffiziente Flotten und energieeffizientere Technologien können also zu langfristigen Einsparungen bei den Betriebskosten führen und die Exposition gegenüber regulatorischen Risiken vermindern. -
Luftemissionen aufgrund von Kühlung
Emissionen von Chemikalien aus Kühlmitteln, die für Einrichtungen zur Lagerung und Ausstellung von verderblichen Lebensmitteln genutzt werden, stellen ein einzigartiges regulatorisches Risiko für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften dar. Internationale Vorschriften bezüglich Fluorchlorkohlenwasserstoffe (H-FCKW)n (CFKW) zielen darauf ab, die von CFKW verursachten Schäden der Ozonschicht abzumildern. Zudem sind zahlreiche CFKW und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) höchst potente Treibhausgase, was zu strengen auf den Klimawandel bezogenen Vorschriften in dieser Branche führt. Aufsichtsbehörden können Strafen bemessen für Unternehmen, die gegen Emissionsstandards verstoßen. Diese Unternehmen müssen möglicherweise zudem in die Aufrüstung oder den Ersatz ihrer Betriebsmittel investieren, um die Emissionen zu senken, oder bestehende Kühlmittel durch potenziell kostspieligere, aber umweltfreundlichere Alternativen ersetzen.
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Energiemanagement
Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie.-
Energiemanagement
Einrichtungen für den Handel und die Distribution von Lebensmitteln sind typischerweise energieintensiver als andere Arten von Gewerbeflächen. Die Energie wird hauptsächlich für Kühlung, Heizung, Lüftung und Klimatisierung sowie für Beleuchtung verwendet. Unternehmen in dieser Branche kaufen für gewöhnlich einen Großteil ihres Stroms, wobei einige mittlerweile auch vor Ort Energie erzeugen oder erneuerbare Energie in ihren Energiemix aufnehmen. Die Produktion und der Verbrauch von Energie wirken sich auf die Umwelt aus, unter anderem durch Förderung des Klimawandels und Umweltverschmutzung, was sich potenziell indirekt, aber wesentlich auf die betriebliche Tätigkeit von Lebensmittelhändlern und -verkäufern auswirken kann. Unternehmen, die ihren Energieverbrauch in den Griff bekommen, indem sie die Effizienz steigern und alternative Energiequellen nutzen, können die Rentabilität erhöhen und dabei Ausgaben verringern und Risiken reduzieren.
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Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Die Kategorie behandelt Umweltprobleme im Zusammenhang mit von Unternehmen produzierten gefährlichen und ungefährlichen Abfällen. Sie behandelt das Management von Feststoffabfällen im Bereich der Fertigung, Landwirtschaft und anderen industriellen Prozessen eines Unternehmens. Sie umfasst die Behandlung, den Umgang, die Speicherung, die Entsorgung und die Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die Kategorie umfasst nicht Emissionen in die Luft oder Abwasser und auch keine Abfälle von Produkten am Ende der Gebrauchsdauer, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.-
Verarbeitung von Lebensmittelabfällen
In Unternehmen, die als Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften tätig sind, werden während verschiedener Betriebsstadien Lebensmittelabfälle erzeugt. Zu den Lebensmittelabfällen zählen essbare und anderweitig nutzbare Lebensmittel, die nicht zu den Kunden gelangen, sowie Lebensmittel, die während des Transports und der Lagerung oder in den Filialen selbst verdorben sind oder beschädigt wurden. Lebensmittelverluste und -abfälle stellen für die Unternehmen einen Verlust verkäuflicher Waren dar, gelten jedoch auch als Verlust an Ressourcen, die bei der Lebensmittelproduktion verwendet wurden, z. B. Boden, Wasser, Arbeit, Energie und landwirtschaftlichen Chemikalien, und tragen zur Ernährungsunsicherheit bei. Zudem können Lebensmittelabfälle während der Kompostierung auf Mülldeponien Treibhausgase freisetzen. Der effektive Umgang mit Lebensmittelabfällen hingegen hat wirtschaftliche Vorteile, wie die Reduzierung von Kosten, die mit Bestandsschwund zusammenhängen, und kann die Lebensmittelsicherheit verbessern, indem Lebensmittelressourcen effektiver für gute Zwecke eingesetzt werden.
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Datensicherheit
Die Kategorie behandelt das Management von Risiken im Zusammenhang mit der Erfassung, Speicherung und Verwendung von sensiblen, vertraulichen und/oder geschützten Kunden- oder Benutzerdaten. Sie umfasst soziale Probleme, die sich aus Vorfällen, wie etwa Datenschutzverletzungen, ergeben können, bei denen persönlich identifizierbare Informationen (PII) und andere Benutzer- oder Kundendaten offengelegt wurden. Sie behandelt die Strategie, die Richtlinien und die Praktiken eines Unternehmens in Bezug auf die IT-Infrastruktur, Schulungen des Personals, Buchführung, Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden und andere Mechanismen, die die Sicherheit der Kunden- oder Benutzerdaten sicherstellen sollen.-
Datensicherheit
Bei der Nutzung von elektronischem Zahlungsverkehr und der Weitergabe persönlicher Finanzdaten ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Lebensmittelhändler und Kunde notwendig. Es kann jedoch an der vor Ort genutzten Zahlungstechnologie, also an der Verkaufsstelle, sowie mittels Cybersicherheitsangriffen zu Datenschutzverletzungen kommen. Datenschutzverletzungen, die im Diebstahl oder Verlust der personenbezogenen Daten des Kunden enden, mindern das Vertrauen in die Fähigkeit eines Unternehmens, ordnungsgemäß mit vertraulichen Daten umzugehen. Dieser Vertrauensverlust kann eine geringere Anzahl an Kundenbesuchen und somit geringeren Absatzvolumen bedeuten und den Markenwert herabsetzen. Einzelhändler, die Datenschutzverletzungen vermeiden bzw. auf diese reagieren, indem sie solide technologische und betriebliche Systeme nutzen, können das Vertrauen der Kunden hingegen fördern und potenzielle mit Datenschutzverletzungen zusammenhängende Gerichtsverfahren und Kosten minimieren.
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Produktqualität und -sicherheit
Die Kategorie behandelt Probleme in Bezug auf ungewollte Eigenschaften von verkaufen Produkten oder Dienstleistungen, sofern diese die Gesundheit oder Sicherheit der Endbenutzer gefährden können. Sie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, gefertigte Produkte und/oder Dienstleistungen anzubieten, die die Erwartungen der Kunden in Bezug auf ihre gesundheits- und sicherheitsbezogenen Merkmale erfüllen. Sie umfasst unter anderem Probleme mit Haftung, Rückrufmanagement und Marktrücknahmen, Produkttests und das Management von Chemikalien/Inhaltsstoffen/Bestandteilen von Produkten.-
Lebensmittelsicherheit
Das Aufrechterhalten der Produktqualität und -sicherheit ist für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften besonders wichtig, da Kontaminationen mit Krankheitserregern, Gefahrstoffe oder verdorbene Ware ein Gesundheitsrisiko darstellen. Es kann dabei in jeder Phase der Wertschöpfungskette in der Lebensmittelbranche zu Kontaminationen kommen, z. B. bei der Produktion, der Verarbeitung, dem Transport, der Distribution und dem Verkauf von Lebensmitteln. Auch wenn Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften nicht direkt für sämtliche Lebensmittelsicherheits- und Rückrufereignisse verantwortlich sind, so sind sie doch an den entsprechenden Prozessen beteiligt, weshalb es dennoch aufgrund von Rückrufen, verloren gegangenem Inventar oder Gerichtsverfahren zu finanziellen Verlusten, einer Schädigung des Markenwerts, geringerem Absatzvolumen und höheren Kosten kommen kann. Zu den Aktionen, mit denen Verderben und Kontamination vermieden werden sollen, gehören Temperaturregelung, häufige Lebensmittelkontrollen und die sorgfältige Auswahl von Lieferanten.
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Wohlbefinden von Kunden
Die Kategorie behandelt Bedenken bezüglich des Wohlbefindens von Kunden, unter anderem in den Bereichen Gesundheit und Nährwert von Lebensmitteln und Getränken, Verwendung von Antibiotika in der Tierhaltung und Management von Betäubungsmitteln. Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, den Verbrauchern gefertigte Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die auf gesellschaftliche Erwartungen ausgerichtet sind. Sie umfasst keine Probleme, die in direktem Zusammenhang mit qualitäts- und sicherheitsbezogenen Fehlfunktionen von gefertigten Produkten und Dienstleistungen stehen, sondern Merkmale des Designs und der Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen, die sich auf das Wohlergehen der Kunden auswirken können. Der Geltungsbereich der Kategorie erstreckt sich auch auf die Fähigkeit der Unternehmen, gefälschte Produkte zu verhindern.-
Produkte für Gesundheit und Ernährung
Das gestiegene Bewusstsein der Verbraucher für die Inhaltsstoffe und den Nährwert von Lebensmitteln sowie deren gesundheitlicher Wirkung verändert die Wettbewerbssituation für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften. Die Nachfrage nach Lebensmittelprodukten, die natürliche Zutaten enthalten, zertifizierte ökologische Erzeugnisse sind, wenig Fett, wenig Zucker oder keine genetisch veränderten Organismen (GVO) enthalten, hat in den letzten Jahren zum Branchenwachstum beigetragen. Obwohl die Zusammenhänge zwischen Verbrauchergesundheit und bestimmten Lebensmitteln nicht hinreichend nachgewiesen werden können, zeigen die Konsumenten dennoch eine deutliche Präferenz für als gesünder geltende Lebensmittelkategorien. Lebensmittelhändler, die sich der Risiken und Chancen bewusst sind, die mit den sich ändernden Wünschen der Kunden einhergehen, und sich der Nachfrage anpassen, sind besser aufgestellt, sich zusätzlichen Absatzvolumen und einen höheren Marktanteil zu sichern.
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Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
Die Kategorie behandelt soziale Probleme, die sich aus einer fehlerhaften Verwaltung der Transparenz, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit von Marketingaussagen, der Werbung und der Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen ergeben. Sie umfasst unter anderem Werbestandards und -vorschriften, ethische und verantwortungsvolle Marketingpraktiken, irreführende oder trügerische Kennzeichnungen sowie diskriminierende oder unverantwortliche Verkaufs- und Kreditvergabepraktiken umfassen. Dazu gehören trügerische oder aggressive Vertriebsmethoden, bei denen Anreizstrukturen für Mitarbeiter den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen fördern könnten, die nicht dem besten Interesse der Kunden entsprechen.-
Produktetikettierung und Marketing
Die Kommunikation mit den Kunden über Produktetikettierung und Marketing ist ein wichtiger Aspekt des Lebensmittelhandels. Wie genau und detailliert Informationen auf Lebensmitteletiketten präsentiert werden, ist für Kunden und Aufsichtsbehörden immer bedeutender, insbesondere beim Verkauf von Eigenmarkenprodukten, die für den Lebensmittelhändler produziert wurden und sich direkt auf den Ruf der Marke auswirken. Kunden möchten informierte Entscheidungen treffen und fordern daher zusätzliche Informationen über die Inhaltsstoffe eines Produkts, z. B. ob genetisch veränderte Organismen (GVO) enthalten sind, sowie über andere gesundheitliche Wirkungen und den Nährwert. Dies kann die Wettbewerbssituation in der Branche verändern, da Unternehmen sich unter Umständen mit Gerichtsverfahren und Kritik konfrontiert sehen, wenn sie irreführende Aussagen getroffen oder sich nicht an die Nachfrage der Kunden bezüglich Transparenz bei der Etikettierung angepasst haben. Diese Faktoren können sich auf den Markenwert und das Absatzvolumenwachstum der Einzelhändler auswirken. Zudem bergen Vorschriften bezüglich der präzisen Kennzeichnung von Produkten und deren Inhaltsstoffen das Risiko von Geldstrafen oder Gerichtsverfahren für Lebensmittelhändler.
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Arbeitspraktiken
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, am Arbeitsplatz allgemein anerkannte Arbeitsstandards aufrechtzuerhalten, einschließlich der Einhaltung von Arbeitsgesetzen und international anerkannten Normen und Standards. Dazu gehört unter anderem die Sicherstellung grundlegender Menschenrechte in Bezug auf Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Ausbeutung, gerechte Löhne und Überstundenzuschläge sowie andere grundlegende Arbeiterrechte. Sie umfasst auch Richtlinien zu Mindestlohn und die Bereitstellung von Zusatzleistungen, was die Art und Weise, wie Personal gewonnen, gehalten und motiviert wird, beeinflussen kann. Die Kategorie behandelt zudem die Beziehung eines Unternehmens zu gewerkschaftlich organisierter Arbeit und der Vereinigungsfreiheit.-
Arbeitspraktiken
Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften bezahlen ihre Mitarbeiter oft nach Stunden. Niedrige Durchschnittslöhne helfen den Unternehmen in dieser Branche zwar dabei, die Preise für ihre Produkte gering zu halten, bergen jedoch auch Risiken. Die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihren Löhnen und Zusatzleistungen in Kombination mit zunehmender gewerkschaftlicher Organisation haben bereits zu Streiks bei großen Lebensmittelhändlern und somit zu Betriebsstörungen und Rufschädigung geführt. Außerdem wurden Unternehmen in dieser Branche der Geschlechter- und Rassendiskriminierung angeklagt, was für manche in kostspieligen Vergleichen endete. Unternehmen sollten daher langfristig denken und in die faire Behandlung ihrer Mitarbeiter bezüglich Arbeitsentgelt und Sozialleistungen investieren, sodass die Arbeitnehmerrechte geschützt werden und die Produktivität erhöht werden kann. Dies stärkt zudem den Ruf und Markenwert des Unternehmens.
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Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.None -
Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden.None -
Lieferkettenmanagement
Die Kategorie behandelt das Management von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) innerhalb der Lieferkette eines Unternehmens. Sie behandelt Probleme im Zusammenhang mit externen ökologischen und sozialen Effekten, die von Lieferanten durch ihre operativen Tätigkeiten erstellt wurden. Solche Probleme umfassen unter anderem die ökologische Verantwortlichkeit, Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Ethik und Korruption. Das Management umfasst die Prüfung, Auswahl, Überwachung und Auseinandersetzung mit Lieferanten zu ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Kategorie befasst sich nicht mit den Auswirkungen externer Faktoren (z. B. Klimawandel und andere ökologische und soziale Faktoren) auf die Abläufe von Lieferanten und/oder auf die Verfügbarkeit und Preise von wichtigen Ressourcen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.-
Steuerung von ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen in der Lieferkette
Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften beziehen Waren von verschiedenen Herstellern. Diese Lieferanten sehen sich mit einer Vielzahl von nachhaltigkeitsbezogenen Herausforderungen konfrontiert, darunter Ressourcenschonung, Wasserknappheit, Tierschutz, faire Arbeitsbedingungen und Klimawandel. Wenn mit diesen Anliegen nicht zufriedenstellend umgegangen wird, kann dies den Preis und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln beeinträchtigen. Zudem ist es den Kunden mittlerweile auch wichtig, wie die von ihnen gekauften Produkte hergestellt werden, wo sie herkommen und welche Auswirkungen sie auf Umwelt und Gesellschaft haben, was sich auf den Unternehmensruf auswirken kann. Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften können zudem mit den Zulieferern daran arbeiten, Verpackungen so zu gestalten, dass beim Transport Kosten gespart werden, der Markenwert gesteigert und die Umwelt geschont wird. Unternehmen, die das Versorgungsrisiko steuern, indem sie Lieferanten prüfen und mit einbeziehen, Richtlinien für nachhaltige Beschaffung implementieren und die Transparenz in der Lieferkette erhöhen, sind besser aufgestellt, die Solidität der Lieferkette zu stärken, Reputationsrisiken zu mindern und potenziell die Nachfrage der Kunden zu erhöhen oder sogar neue Marktmöglichkeiten auszuschöpfen.
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Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.None -
Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.None
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Access Standard
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Treibhausgasemissionen
Die Kategorie behandelt direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1), die ein Unternehmen durch seine Tätigkeit produziert. Dies umfasst Treibhausgasemissionen aus stationären (z. B. Fabriken, Kraftwerke) und mobilen Quellen (z. B. Lkws, Lieferfahrzeuge, Flugzeuge), entweder aus der Verbrennung von Kraftstoffen oder die direkte Freisetzung nicht verbrannter Stoffe während bestimmter Tätigkeiten, wie Abbau natürlicher Ressourcen, Stromerzeugung, Landnutzung oder biogene Prozesse. Die Kategorie umfasst zudem das Management von regulatorischen Risiken, Einhaltung von Umweltvorschriften und Reputationsrisiken und Chancen, wenn diese sich auf Treibhausgasemissionen beziehen. In dieser Kategorie werden die im Kyoto-Protokoll behandelten sieben Treibhausgase erfasst: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3).None -
Energiemanagement
Die Kategorie behandelt Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch. Sie behandelt das Energiemanagement des Unternehmens im Bereich der Herstellung und/oder die Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen von Versorgungsunternehmen (Energienetz), die nicht von dem Unternehmen beherrscht oder kontrolliert werden. Insbesondere umfasst sie das Management von Energieeffizienz und -intensität, Energiemix sowie Vertrauen in das Netz. Vorgelagerte (z. B. Lieferanten) und nachgelagerte (z. B. Produktverwendung) Energienutzung fällt nicht in diese Kategorie.None -
Abfall- und Gefahrstoffmanagement
Die Kategorie behandelt Umweltprobleme im Zusammenhang mit von Unternehmen produzierten gefährlichen und ungefährlichen Abfällen. Sie behandelt das Management von Feststoffabfällen im Bereich der Fertigung, Landwirtschaft und anderen industriellen Prozessen eines Unternehmens. Sie umfasst die Behandlung, den Umgang, die Speicherung, die Entsorgung und die Einhaltung von aufsichtsrechtlichen Vorschriften. Die Kategorie umfasst nicht Emissionen in die Luft oder Abwasser und auch keine Abfälle von Produkten am Ende der Gebrauchsdauer, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.None -
Datensicherheit
Die Kategorie behandelt das Management von Risiken im Zusammenhang mit der Erfassung, Speicherung und Verwendung von sensiblen, vertraulichen und/oder geschützten Kunden- oder Benutzerdaten. Sie umfasst soziale Probleme, die sich aus Vorfällen, wie etwa Datenschutzverletzungen, ergeben können, bei denen persönlich identifizierbare Informationen (PII) und andere Benutzer- oder Kundendaten offengelegt wurden. Sie behandelt die Strategie, die Richtlinien und die Praktiken eines Unternehmens in Bezug auf die IT-Infrastruktur, Schulungen des Personals, Buchführung, Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden und andere Mechanismen, die die Sicherheit der Kunden- oder Benutzerdaten sicherstellen sollen.None -
Produktqualität und -sicherheit
Die Kategorie behandelt Probleme in Bezug auf ungewollte Eigenschaften von verkaufen Produkten oder Dienstleistungen, sofern diese die Gesundheit oder Sicherheit der Endbenutzer gefährden können. Sie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, gefertigte Produkte und/oder Dienstleistungen anzubieten, die die Erwartungen der Kunden in Bezug auf ihre gesundheits- und sicherheitsbezogenen Merkmale erfüllen. Sie umfasst unter anderem Probleme mit Haftung, Rückrufmanagement und Marktrücknahmen, Produkttests und das Management von Chemikalien/Inhaltsstoffen/Bestandteilen von Produkten.None -
Wohlbefinden von Kunden
Die Kategorie behandelt Bedenken bezüglich des Wohlbefindens von Kunden, unter anderem in den Bereichen Gesundheit und Nährwert von Lebensmitteln und Getränken, Verwendung von Antibiotika in der Tierhaltung und Management von Betäubungsmitteln. Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, den Verbrauchern gefertigte Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, die auf gesellschaftliche Erwartungen ausgerichtet sind. Sie umfasst keine Probleme, die in direktem Zusammenhang mit qualitäts- und sicherheitsbezogenen Fehlfunktionen von gefertigten Produkten und Dienstleistungen stehen, sondern Merkmale des Designs und der Auslieferung von Produkten und Dienstleistungen, die sich auf das Wohlergehen der Kunden auswirken können. Der Geltungsbereich der Kategorie erstreckt sich auch auf die Fähigkeit der Unternehmen, gefälschte Produkte zu verhindern.None -
Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
Die Kategorie behandelt soziale Probleme, die sich aus einer fehlerhaften Verwaltung der Transparenz, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit von Marketingaussagen, der Werbung und der Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen ergeben. Sie umfasst unter anderem Werbestandards und -vorschriften, ethische und verantwortungsvolle Marketingpraktiken, irreführende oder trügerische Kennzeichnungen sowie diskriminierende oder unverantwortliche Verkaufs- und Kreditvergabepraktiken umfassen. Dazu gehören trügerische oder aggressive Vertriebsmethoden, bei denen Anreizstrukturen für Mitarbeiter den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen fördern könnten, die nicht dem besten Interesse der Kunden entsprechen.None -
Arbeitspraktiken
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, am Arbeitsplatz allgemein anerkannte Arbeitsstandards aufrechtzuerhalten, einschließlich der Einhaltung von Arbeitsgesetzen und international anerkannten Normen und Standards. Dazu gehört unter anderem die Sicherstellung grundlegender Menschenrechte in Bezug auf Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Ausbeutung, gerechte Löhne und Überstundenzuschläge sowie andere grundlegende Arbeiterrechte. Sie umfasst auch Richtlinien zu Mindestlohn und die Bereitstellung von Zusatzleistungen, was die Art und Weise, wie Personal gewonnen, gehalten und motiviert wird, beeinflussen kann. Die Kategorie behandelt zudem die Beziehung eines Unternehmens zu gewerkschaftlich organisierter Arbeit und der Vereinigungsfreiheit.None -
Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
Die Kategorie behandelt die Fähigkeit eines Unternehmens, sicherzustellen, dass seine Kultur sowie seine Einstellungs- und Beförderungspraktiken den Aufbau einer vielfältigen und inklusiven Belegschaft fördern, die die Bildung von lokalen Talentpools und ihres Kundenstamms widerspiegeln. Sie behandelt die Probleme von diskriminierenden Praktiken auf der Grundlage von Geschlecht, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung und anderen Faktoren.-
Arbeitnehmervielfalt und -inklusion
Bei Unternehmen in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ ist der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer äußerst stark. Gleichzeitig weist die Branche eine geringe Diversität auf, insbesondere in den Führungspositionen. In den letzten Jahren haben Fälle von geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei börsennotierten Unternehmen der Branche in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts der durch die Einführung komplexerer Finanzprodukte und den computergestützten algorithmischen und Hochfrequenzhandel bedingten raschen Weiterentwicklung der Branche werden die Rekrutierung und die Bindung qualifizierter Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle spielen. Wird eine diverse Belegschaft (Gender, Ethnie) im gesamten Unternehmen gefördert, so wird der Kandidatenpool wahrscheinlich erweitert, was die Einstellungskosten senken und die Betriebseffizienz steigern könnte. Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Diversität im Mitarbeiterteam die Risikobereitschaft von Mitarbeitern, die an risikoträchtigen Handelsaktivitäten (z. B. Wertpapierhandel) beteiligt sind, verringern können, was die Risikoexposition des Unternehmens als Ganzes reduzieren könnte. Durch eine verbesserte Offenlegung der Unternehmensdiversität (Gender/Ethnie), insbesondere wenn diese nach Mitarbeiterkategorie erfolgt, können Aktionäre besser beurteilen, wie Unternehmen in dieser Branche mit diesen Risiken und Chancen umgehen.
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Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
Die Kategorie behandelt die Aufnahme von ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) bei den Merkmalen der vom Unternehmen verkauften Produkte und Dienstleistungen. Sie umfasst unter anderem die Verwaltung der Lebenszyklusauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen, z. B. in Bezug auf Verpackung, Vertrieb, Ressourcenintensität in der Gebrauchsphase und andere externe ökologische und soziale Effekte, die während ihrer Gebrauchsphase oder am Ende ihrer Nutzungsdauer auftreten können. Die Kategorie erfasst auch die Fähigkeit eines Unternehmens, die Nachfrage von Kunden und Gesellschaft nach nachhaltigeren Produkten und Dienstleistungen zu befriedigen und sich verändernde ökologische und soziale Vorschriften zu erfüllen. Sie berücksichtigt keine direkten ökologischen oder sozialen Auswirkungen durch die Geschäftstätigkeit des Unternehmens und keine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Verbraucher aus der Produktverwendung, die in anderen Kategorien behandelt werden.-
Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentbanking und Maklergeschäft
Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) können wesentliche Auswirkungen auf die Unternehmen, Sicherheite und Projekte haben, für die Investmentbanken in einer Vielzahl von Branchen Dienstleistungen erbringen oder in die diese investieren. Berücksichtigen Investmentbanken diese Faktoren bei ihren Emissions-, Beratungs-, Investitions- und Kreditvergabetätigkeiten, so sind sie in der Lage, die wesentlichen positiven und negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bewältigen. Angesichts des mit den ESG-Faktoren verbundenen Wertschöpfungs- und Verlustpotenzials haben Investmentbanken und Maklerfirmen gegenüber ihren Aktionären und Kunden die Verantwortung, diese Faktoren in die Analyse und Bewertung aller Kernprodukte einzubeziehen, so z. B. bei Sell-Side-Research, Beratungsdiensten, Vergabeverfahren, Emissionen und Kapitaltransaktionen. Werden diese Risiken und Chancen ignoriert, so drohen den beteiligten Unternehmen hohe Reputationsrisiken und finanzielle Risiken. Auf der anderen Seite könnte eine einschlägige Bewertung der ESG-Risiken die finanzielle Exposition von Investmentbanken verringern, zusätzliche Erlöse generieren und/oder neue Marktchancen eröffnen. Um Investoren eine Bewertung der Performance in diesem Bereich zu erleichtern, sollten Investmentbanken ihre Strategien zur Einbeziehung von ESG-Faktoren in ihre Kernprodukte und -dienstleistungen offenlegen.
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Lieferkettenmanagement
Die Kategorie behandelt das Management von ESG-Risiken (Environmental, Social and Governance; Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) innerhalb der Lieferkette eines Unternehmens. Sie behandelt Probleme im Zusammenhang mit externen ökologischen und sozialen Effekten, die von Lieferanten durch ihre operativen Tätigkeiten erstellt wurden. Solche Probleme umfassen unter anderem die ökologische Verantwortlichkeit, Menschenrechte, Arbeitspraktiken sowie Ethik und Korruption. Das Management umfasst die Prüfung, Auswahl, Überwachung und Auseinandersetzung mit Lieferanten zu ihren ökologischen und sozialen Auswirkungen. Die Kategorie befasst sich nicht mit den Auswirkungen externer Faktoren (z. B. Klimawandel und andere ökologische und soziale Faktoren) auf die Abläufe von Lieferanten und/oder auf die Verfügbarkeit und Preise von wichtigen Ressourcen, die in einer getrennten Kategorie behandelt werden.None -
Geschäftsethik
Die Kategorie behandelt den Ansatz des Unternehmens zum Steuern von Risiken und Chancen in Bezug auf ethisches Geschäftsverhalten, einschließlich Betrug, Korruption, Bestechungs- und Beschleunigungszahlungen, treuhänderische Verantwortungen und anderes Verhalten, das eine ethische Komponente beinhalten kann. Dies umfasst eine Sensitivität gegenüber Geschäftsnormen und -standards, während diese sich im Laufe der Zeit sowie je nach Gerichtsbarkeit und Kultur verändern. Sie behandelt die Fähigkeit des Unternehmens, Dienstleistungen bereitzustellen, die den höchsten beruflichen und ethischen Standards der Branche genügen, was bedeutet, durch die angemessene Schulung von Mitarbeitern Interessenkonflikte, Falschdarstellungen, Voreingenommenheit und Fahrlässigkeit zu verhindern und Richtlinien sowie Verfahren einzuführen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter Dienstleistungen ohne Vorurteile und Fehler bereitstellen.-
Geschäftsethik
Das regulatorische Umfeld der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ entwickelt sich sowohl national als auch international stetig weiter. Die Unternehmen der Branche müssen eine Reihe komplexer und häufig widersprüchlicher Regeln bezüglich Leistung und Verhalten befolgen und Informationen u. a. über Insiderhandel, Kartellbildung, Preisabsprachen und Marktmanipulation offenlegen. Zudem sind Investmentbanken und Maklerfirmen Vorschriften gegen Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche und korrupte Methoden unterworfen. In manchen Rechtsordnungen können außerdem die erweiterten Anreize für Whistleblower die Anzahl der bei Aufsichtsbehörden eingereichten Beschwerden noch erhöhen. Firmen, die anhand solider interner Kontrollen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten können, sind besser aufgestellt, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, was zu höherem Absatzvolumen führt, und um die Sicherheite ihrer Aktionäre zu schützen, indem Verluste aufgrund von Gerichtsverfahren minimiert werden. -
Berufliche Integrität
Das Geschäftsmodell von Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbranche ist auf das Vertrauen und die Loyalität der Kunden angewiesen. Langfristige, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen lassen sich nur dann aufbauen, wenn die Anbieter Dienstleistungen erbringen, die den höchsten professionellen Standards der Branche entsprechen. Hierfür müssen Aktionen zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Falschdarstellungen und Fahrlässigkeit ergriffen werden. Professionelle Integrität bedeutet außerdem, dass Ethikkodizes in Bezug auf Transparenz und Offenlegung von Informationen eingehalten werden. Diese Aktionen sind sowohl für die Bestätigung der Betriebslizenz eines Unternehmens als auch für die Gewinnung und Bindung von Kunden von Relevanz. Die Nichteinhaltung professioneller Standards kann nicht nur den Kunden schaden, die sich auf den Rat, die Informationen und die Schlüsseldienste dieser Unternehmen verlassen, sondern kann sich auch negativ auf die Aktionäre auswirken. In solchen Fällen drohen nicht nur entsprechende rechtliche Sanktionen, sondern auch wesentliche negative Auswirkungen auf den Absatzvolumen aufgrund von Rufschädigung. Um die professionelle Integrität zu wahren, müssen alle Arbeitnehmer entsprechend geschult sein und die geltenden Vorschriften der Finanzbranche kennen und einhalten. Was die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften der Branche angeht, müssen Arbeitgeber über frühere Verstöße der Arbeitnehmer, die an der Kommunikation mit und Beratung von Kunden beteiligt sind, informiert sein. Für Investoren ist deshalb von Interesse, wie die Unternehmensleitung die professionelle Integrität gewährleistet und welche Verfahren zur Vermeidung von Fehlverhalten eingesetzt werden, da sich auf diese Weise die Risikoexposition besser bewerten lässt. Darüber hinaus kann eine Offenlegung der Höhe der gesetzlichen und behördlichen Geldstrafen und Vergleiche einen besseren Überblick darüber vermitteln, inwieweit sich Finanzinstitute an die gesetzlichen Standards halten.
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Systemrisikomanagement
Die Kategorie behandelt den Beitrag des Unternehmens zu bzw. die Steuerung von systemischen Risiken, die sich aus einer umfassenden Schwächung oder dem Zusammenbruch von Systemen ergeben, von denen die Wirtschaft und die Gesellschaft abhängen – dazu gehören Finanzsysteme, Systeme natürlicher Ressourcen und technologische Systeme. Sie befasst sich mit den Mechanismen eines Unternehmens zur Reduzierung seiner Beiträge zu systemischen Risiken und zur Verbesserung von Schutzmaßnahmen, die die Auswirkungen des Systemversagens mindern können. Bei Finanzinstituten erfasst das Unternehmen zudem die Fähigkeit eines Unternehmens, die Schocks zu absorbieren, die sich aus finanziellem und wirtschaftlichem Stress ergeben, und strengere regulatorische Vorschriften zu erfüllen, die sich aus der Komplexität und Verflechtung von Unternehmen in der Branche ergeben.-
Systemrisikomanagement
Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat gezeigt, wie wichtig die Steuerung von Kapitalrisiken für Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbrache ist. Konkret sahen Firmen, die diese Risiken nicht steuern konnten, den Wert ihrer finanziellen Sicherheite schwinden, während die Summe der Verbindlichkeiten in ihren Geschäftsbüchern anstieg, was aufgrund der Vernetzung der Finanzwirtschaft eine wesentliche Marktzerrüttung verursachte. Die systemische Natur der Risiken aus der Vernetzung der Finanzinstitute wird mittlerweile als zentrales Anliegen nationaler und internationaler Aufsichtsbehörden angesehen. Folglich müssen sich zahlreiche Banken behördlichen Stresstests unterziehen, die untersuchen, ob das Unternehmen über ausreichend Kapital und Liquidität verfügt, um Verluste auszugleichen, den Betrieb fortzusetzen und ihren Verpflichtungen nachzukommen, falls widrige wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen eintreten. Wenn diese regulatorischen Vorgaben nicht erfüllt werden können, ist zukünftig mit wesentlich höheren Compliance-Kosten sowie Geldstrafen zu rechnen. Branchenunternehmen sollen aufzeigen, wie sie die mit Größe, Komplexität, Vernetzung, Substituierung und über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg ausgeführten Aktivitäten einhergehenden Risiken steuern. Deshalb werden Investmentbanken aufgefordert, die Offenlegung auf quantitative und qualitative Kennzahlen zu erweitern, mit denen gemessen werden kann, wie gut sie aufgestellt sind, um Erschütterung im systemischen finanziellen und wirtschaftlichen Umfeld auszugleichen und strengere regulatorische Anforderungen zu erfüllen. -
Anreize für Arbeitnehmer und Risikobereitschaft
Die Vergütungsstrukturen für Arbeitnehmer in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ können Handelnde dazu veranlassen, sich lediglich auf die kurz- oder langfristige Performance zu konzentrieren. Strukturen mit einem besonderen Augenmerk auf die kurzfristige Performance könnten zu übermäßiger Risikobereitschaft führen und negative Auswirkungen auf den langfristigen Unternehmenswert haben. Diesbezügliche Sorgen haben seit der Finanzkrise 2008 zu einer engeren Kontrolle durch Aufsichtsbehörden und Aktionäre geführt. Eine ausführlichere Offenlegung der Arbeitnehmervergütungen – im Mittelpunkt sollen dabei die Verwendung von Leistungskennzahlen und variablen Vergütungen, Clawback-Klauseln, Überwachung, Kontrolle und Validierung der Händlerbewertung von Sicherheiten der Level 3 – kann Investoren einen besseren Überblick darüber vermitteln, wie Investmentbanking-Unternehmen den Unternehmenswert schützen.
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Allgemeine Themenkategorie
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Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften
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Investmentbanking und Maklergeschäft
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Treibhausgasemissionen
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Flottenverbrauchsmanagement
Unternehmen, die als Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften tätig sind, besitzen und betreiben Fahrzeugflotten, mit denen sie ihre Produkte zwischen Distributionszentren und Einzelhandelsstandorten transportieren. Der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeugflotten stellt einen hohen Aufwand in dieser Branche dar, sowohl in Form von Betriebskosten als auch als Investitionsaufwand. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe kann sich negativ auf die Umwelt auswirken, z. B. durch Förderung des Klimawandels und Verschmutzung der Umwelt. Diese ökologischen Folgen können sich über aufsichtsrechtliche Auflagen auf die Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften auswirken. Gesteigerte Effizienz beim Kraftstoffverbrauch kann hingegen Kosten reduzieren, die Anfälligkeit gegenüber Preisschwankungen des Kraftstoffs abschwächen und die Kohlenstoffbilanz bei Lagerung und Transport senken. Kurzfristige Investitionsausgaben für kraftstoffeffiziente Flotten und energieeffizientere Technologien können also zu langfristigen Einsparungen bei den Betriebskosten führen und die Exposition gegenüber regulatorischen Risiken vermindern. -
Luftemissionen aufgrund von Kühlung
Emissionen von Chemikalien aus Kühlmitteln, die für Einrichtungen zur Lagerung und Ausstellung von verderblichen Lebensmitteln genutzt werden, stellen ein einzigartiges regulatorisches Risiko für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften dar. Internationale Vorschriften bezüglich Fluorchlorkohlenwasserstoffe (H-FCKW)n (CFKW) zielen darauf ab, die von CFKW verursachten Schäden der Ozonschicht abzumildern. Zudem sind zahlreiche CFKW und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) höchst potente Treibhausgase, was zu strengen auf den Klimawandel bezogenen Vorschriften in dieser Branche führt. Aufsichtsbehörden können Strafen bemessen für Unternehmen, die gegen Emissionsstandards verstoßen. Diese Unternehmen müssen möglicherweise zudem in die Aufrüstung oder den Ersatz ihrer Betriebsmittel investieren, um die Emissionen zu senken, oder bestehende Kühlmittel durch potenziell kostspieligere, aber umweltfreundlichere Alternativen ersetzen.
Energiemanagement
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Energiemanagement
Einrichtungen für den Handel und die Distribution von Lebensmitteln sind typischerweise energieintensiver als andere Arten von Gewerbeflächen. Die Energie wird hauptsächlich für Kühlung, Heizung, Lüftung und Klimatisierung sowie für Beleuchtung verwendet. Unternehmen in dieser Branche kaufen für gewöhnlich einen Großteil ihres Stroms, wobei einige mittlerweile auch vor Ort Energie erzeugen oder erneuerbare Energie in ihren Energiemix aufnehmen. Die Produktion und der Verbrauch von Energie wirken sich auf die Umwelt aus, unter anderem durch Förderung des Klimawandels und Umweltverschmutzung, was sich potenziell indirekt, aber wesentlich auf die betriebliche Tätigkeit von Lebensmittelhändlern und -verkäufern auswirken kann. Unternehmen, die ihren Energieverbrauch in den Griff bekommen, indem sie die Effizienz steigern und alternative Energiequellen nutzen, können die Rentabilität erhöhen und dabei Ausgaben verringern und Risiken reduzieren.
Abfall- und Gefahrstoffmanagement
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Verarbeitung von Lebensmittelabfällen
In Unternehmen, die als Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften tätig sind, werden während verschiedener Betriebsstadien Lebensmittelabfälle erzeugt. Zu den Lebensmittelabfällen zählen essbare und anderweitig nutzbare Lebensmittel, die nicht zu den Kunden gelangen, sowie Lebensmittel, die während des Transports und der Lagerung oder in den Filialen selbst verdorben sind oder beschädigt wurden. Lebensmittelverluste und -abfälle stellen für die Unternehmen einen Verlust verkäuflicher Waren dar, gelten jedoch auch als Verlust an Ressourcen, die bei der Lebensmittelproduktion verwendet wurden, z. B. Boden, Wasser, Arbeit, Energie und landwirtschaftlichen Chemikalien, und tragen zur Ernährungsunsicherheit bei. Zudem können Lebensmittelabfälle während der Kompostierung auf Mülldeponien Treibhausgase freisetzen. Der effektive Umgang mit Lebensmittelabfällen hingegen hat wirtschaftliche Vorteile, wie die Reduzierung von Kosten, die mit Bestandsschwund zusammenhängen, und kann die Lebensmittelsicherheit verbessern, indem Lebensmittelressourcen effektiver für gute Zwecke eingesetzt werden.
Datensicherheit
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Datensicherheit
Bei der Nutzung von elektronischem Zahlungsverkehr und der Weitergabe persönlicher Finanzdaten ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Lebensmittelhändler und Kunde notwendig. Es kann jedoch an der vor Ort genutzten Zahlungstechnologie, also an der Verkaufsstelle, sowie mittels Cybersicherheitsangriffen zu Datenschutzverletzungen kommen. Datenschutzverletzungen, die im Diebstahl oder Verlust der personenbezogenen Daten des Kunden enden, mindern das Vertrauen in die Fähigkeit eines Unternehmens, ordnungsgemäß mit vertraulichen Daten umzugehen. Dieser Vertrauensverlust kann eine geringere Anzahl an Kundenbesuchen und somit geringeren Absatzvolumen bedeuten und den Markenwert herabsetzen. Einzelhändler, die Datenschutzverletzungen vermeiden bzw. auf diese reagieren, indem sie solide technologische und betriebliche Systeme nutzen, können das Vertrauen der Kunden hingegen fördern und potenzielle mit Datenschutzverletzungen zusammenhängende Gerichtsverfahren und Kosten minimieren.
Produktqualität und -sicherheit
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Lebensmittelsicherheit
Das Aufrechterhalten der Produktqualität und -sicherheit ist für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften besonders wichtig, da Kontaminationen mit Krankheitserregern, Gefahrstoffe oder verdorbene Ware ein Gesundheitsrisiko darstellen. Es kann dabei in jeder Phase der Wertschöpfungskette in der Lebensmittelbranche zu Kontaminationen kommen, z. B. bei der Produktion, der Verarbeitung, dem Transport, der Distribution und dem Verkauf von Lebensmitteln. Auch wenn Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften nicht direkt für sämtliche Lebensmittelsicherheits- und Rückrufereignisse verantwortlich sind, so sind sie doch an den entsprechenden Prozessen beteiligt, weshalb es dennoch aufgrund von Rückrufen, verloren gegangenem Inventar oder Gerichtsverfahren zu finanziellen Verlusten, einer Schädigung des Markenwerts, geringerem Absatzvolumen und höheren Kosten kommen kann. Zu den Aktionen, mit denen Verderben und Kontamination vermieden werden sollen, gehören Temperaturregelung, häufige Lebensmittelkontrollen und die sorgfältige Auswahl von Lieferanten.
Wohlbefinden von Kunden
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Produkte für Gesundheit und Ernährung
Das gestiegene Bewusstsein der Verbraucher für die Inhaltsstoffe und den Nährwert von Lebensmitteln sowie deren gesundheitlicher Wirkung verändert die Wettbewerbssituation für Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften. Die Nachfrage nach Lebensmittelprodukten, die natürliche Zutaten enthalten, zertifizierte ökologische Erzeugnisse sind, wenig Fett, wenig Zucker oder keine genetisch veränderten Organismen (GVO) enthalten, hat in den letzten Jahren zum Branchenwachstum beigetragen. Obwohl die Zusammenhänge zwischen Verbrauchergesundheit und bestimmten Lebensmitteln nicht hinreichend nachgewiesen werden können, zeigen die Konsumenten dennoch eine deutliche Präferenz für als gesünder geltende Lebensmittelkategorien. Lebensmittelhändler, die sich der Risiken und Chancen bewusst sind, die mit den sich ändernden Wünschen der Kunden einhergehen, und sich der Nachfrage anpassen, sind besser aufgestellt, sich zusätzlichen Absatzvolumen und einen höheren Marktanteil zu sichern.
Vertriebsmethoden und Produktkennzeichnung
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Produktetikettierung und Marketing
Die Kommunikation mit den Kunden über Produktetikettierung und Marketing ist ein wichtiger Aspekt des Lebensmittelhandels. Wie genau und detailliert Informationen auf Lebensmitteletiketten präsentiert werden, ist für Kunden und Aufsichtsbehörden immer bedeutender, insbesondere beim Verkauf von Eigenmarkenprodukten, die für den Lebensmittelhändler produziert wurden und sich direkt auf den Ruf der Marke auswirken. Kunden möchten informierte Entscheidungen treffen und fordern daher zusätzliche Informationen über die Inhaltsstoffe eines Produkts, z. B. ob genetisch veränderte Organismen (GVO) enthalten sind, sowie über andere gesundheitliche Wirkungen und den Nährwert. Dies kann die Wettbewerbssituation in der Branche verändern, da Unternehmen sich unter Umständen mit Gerichtsverfahren und Kritik konfrontiert sehen, wenn sie irreführende Aussagen getroffen oder sich nicht an die Nachfrage der Kunden bezüglich Transparenz bei der Etikettierung angepasst haben. Diese Faktoren können sich auf den Markenwert und das Absatzvolumenwachstum der Einzelhändler auswirken. Zudem bergen Vorschriften bezüglich der präzisen Kennzeichnung von Produkten und deren Inhaltsstoffen das Risiko von Geldstrafen oder Gerichtsverfahren für Lebensmittelhändler.
Arbeitspraktiken
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Arbeitspraktiken
Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften bezahlen ihre Mitarbeiter oft nach Stunden. Niedrige Durchschnittslöhne helfen den Unternehmen in dieser Branche zwar dabei, die Preise für ihre Produkte gering zu halten, bergen jedoch auch Risiken. Die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer mit ihren Löhnen und Zusatzleistungen in Kombination mit zunehmender gewerkschaftlicher Organisation haben bereits zu Streiks bei großen Lebensmittelhändlern und somit zu Betriebsstörungen und Rufschädigung geführt. Außerdem wurden Unternehmen in dieser Branche der Geschlechter- und Rassendiskriminierung angeklagt, was für manche in kostspieligen Vergleichen endete. Unternehmen sollten daher langfristig denken und in die faire Behandlung ihrer Mitarbeiter bezüglich Arbeitsentgelt und Sozialleistungen investieren, sodass die Arbeitnehmerrechte geschützt werden und die Produktivität erhöht werden kann. Dies stärkt zudem den Ruf und Markenwert des Unternehmens.
Mitarbeiterengagement, -vielfalt und -inklusion
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Arbeitnehmervielfalt und -inklusion
Bei Unternehmen in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ ist der Wettbewerb um qualifizierte Arbeitnehmer äußerst stark. Gleichzeitig weist die Branche eine geringe Diversität auf, insbesondere in den Führungspositionen. In den letzten Jahren haben Fälle von geschlechtsspezifischer Diskriminierung bei börsennotierten Unternehmen der Branche in den Medien für Schlagzeilen gesorgt. Angesichts der durch die Einführung komplexerer Finanzprodukte und den computergestützten algorithmischen und Hochfrequenzhandel bedingten raschen Weiterentwicklung der Branche werden die Rekrutierung und die Bindung qualifizierter Arbeitnehmer eine immer wichtigere Rolle spielen. Wird eine diverse Belegschaft (Gender, Ethnie) im gesamten Unternehmen gefördert, so wird der Kandidatenpool wahrscheinlich erweitert, was die Einstellungskosten senken und die Betriebseffizienz steigern könnte. Darüber hinaus weisen Studien darauf hin, dass Diversität im Mitarbeiterteam die Risikobereitschaft von Mitarbeitern, die an risikoträchtigen Handelsaktivitäten (z. B. Wertpapierhandel) beteiligt sind, verringern können, was die Risikoexposition des Unternehmens als Ganzes reduzieren könnte. Durch eine verbesserte Offenlegung der Unternehmensdiversität (Gender/Ethnie), insbesondere wenn diese nach Mitarbeiterkategorie erfolgt, können Aktionäre besser beurteilen, wie Unternehmen in dieser Branche mit diesen Risiken und Chancen umgehen.
Produktdesign und Lebenszyklusmanagement
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Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren im Investmentbanking und Maklergeschäft
Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) können wesentliche Auswirkungen auf die Unternehmen, Sicherheite und Projekte haben, für die Investmentbanken in einer Vielzahl von Branchen Dienstleistungen erbringen oder in die diese investieren. Berücksichtigen Investmentbanken diese Faktoren bei ihren Emissions-, Beratungs-, Investitions- und Kreditvergabetätigkeiten, so sind sie in der Lage, die wesentlichen positiven und negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bewältigen. Angesichts des mit den ESG-Faktoren verbundenen Wertschöpfungs- und Verlustpotenzials haben Investmentbanken und Maklerfirmen gegenüber ihren Aktionären und Kunden die Verantwortung, diese Faktoren in die Analyse und Bewertung aller Kernprodukte einzubeziehen, so z. B. bei Sell-Side-Research, Beratungsdiensten, Vergabeverfahren, Emissionen und Kapitaltransaktionen. Werden diese Risiken und Chancen ignoriert, so drohen den beteiligten Unternehmen hohe Reputationsrisiken und finanzielle Risiken. Auf der anderen Seite könnte eine einschlägige Bewertung der ESG-Risiken die finanzielle Exposition von Investmentbanken verringern, zusätzliche Erlöse generieren und/oder neue Marktchancen eröffnen. Um Investoren eine Bewertung der Performance in diesem Bereich zu erleichtern, sollten Investmentbanken ihre Strategien zur Einbeziehung von ESG-Faktoren in ihre Kernprodukte und -dienstleistungen offenlegen.
Lieferkettenmanagement
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Steuerung von ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen in der Lieferkette
Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften beziehen Waren von verschiedenen Herstellern. Diese Lieferanten sehen sich mit einer Vielzahl von nachhaltigkeitsbezogenen Herausforderungen konfrontiert, darunter Ressourcenschonung, Wasserknappheit, Tierschutz, faire Arbeitsbedingungen und Klimawandel. Wenn mit diesen Anliegen nicht zufriedenstellend umgegangen wird, kann dies den Preis und die Verfügbarkeit von Lebensmitteln beeinträchtigen. Zudem ist es den Kunden mittlerweile auch wichtig, wie die von ihnen gekauften Produkte hergestellt werden, wo sie herkommen und welche Auswirkungen sie auf Umwelt und Gesellschaft haben, was sich auf den Unternehmensruf auswirken kann. Lebensmitteleinzelhändler und -vertriebsgesellschaften können zudem mit den Zulieferern daran arbeiten, Verpackungen so zu gestalten, dass beim Transport Kosten gespart werden, der Markenwert gesteigert und die Umwelt geschont wird. Unternehmen, die das Versorgungsrisiko steuern, indem sie Lieferanten prüfen und mit einbeziehen, Richtlinien für nachhaltige Beschaffung implementieren und die Transparenz in der Lieferkette erhöhen, sind besser aufgestellt, die Solidität der Lieferkette zu stärken, Reputationsrisiken zu mindern und potenziell die Nachfrage der Kunden zu erhöhen oder sogar neue Marktmöglichkeiten auszuschöpfen.
Geschäftsethik
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Geschäftsethik
Das regulatorische Umfeld der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ entwickelt sich sowohl national als auch international stetig weiter. Die Unternehmen der Branche müssen eine Reihe komplexer und häufig widersprüchlicher Regeln bezüglich Leistung und Verhalten befolgen und Informationen u. a. über Insiderhandel, Kartellbildung, Preisabsprachen und Marktmanipulation offenlegen. Zudem sind Investmentbanken und Maklerfirmen Vorschriften gegen Steuerhinterziehung, Betrug, Geldwäsche und korrupte Methoden unterworfen. In manchen Rechtsordnungen können außerdem die erweiterten Anreize für Whistleblower die Anzahl der bei Aufsichtsbehörden eingereichten Beschwerden noch erhöhen. Firmen, die anhand solider interner Kontrollen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen gewährleisten können, sind besser aufgestellt, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen, was zu höherem Absatzvolumen führt, und um die Sicherheite ihrer Aktionäre zu schützen, indem Verluste aufgrund von Gerichtsverfahren minimiert werden. -
Berufliche Integrität
Das Geschäftsmodell von Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbranche ist auf das Vertrauen und die Loyalität der Kunden angewiesen. Langfristige, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen lassen sich nur dann aufbauen, wenn die Anbieter Dienstleistungen erbringen, die den höchsten professionellen Standards der Branche entsprechen. Hierfür müssen Aktionen zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Falschdarstellungen und Fahrlässigkeit ergriffen werden. Professionelle Integrität bedeutet außerdem, dass Ethikkodizes in Bezug auf Transparenz und Offenlegung von Informationen eingehalten werden. Diese Aktionen sind sowohl für die Bestätigung der Betriebslizenz eines Unternehmens als auch für die Gewinnung und Bindung von Kunden von Relevanz. Die Nichteinhaltung professioneller Standards kann nicht nur den Kunden schaden, die sich auf den Rat, die Informationen und die Schlüsseldienste dieser Unternehmen verlassen, sondern kann sich auch negativ auf die Aktionäre auswirken. In solchen Fällen drohen nicht nur entsprechende rechtliche Sanktionen, sondern auch wesentliche negative Auswirkungen auf den Absatzvolumen aufgrund von Rufschädigung. Um die professionelle Integrität zu wahren, müssen alle Arbeitnehmer entsprechend geschult sein und die geltenden Vorschriften der Finanzbranche kennen und einhalten. Was die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften der Branche angeht, müssen Arbeitgeber über frühere Verstöße der Arbeitnehmer, die an der Kommunikation mit und Beratung von Kunden beteiligt sind, informiert sein. Für Investoren ist deshalb von Interesse, wie die Unternehmensleitung die professionelle Integrität gewährleistet und welche Verfahren zur Vermeidung von Fehlverhalten eingesetzt werden, da sich auf diese Weise die Risikoexposition besser bewerten lässt. Darüber hinaus kann eine Offenlegung der Höhe der gesetzlichen und behördlichen Geldstrafen und Vergleiche einen besseren Überblick darüber vermitteln, inwieweit sich Finanzinstitute an die gesetzlichen Standards halten.
Systemrisikomanagement
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Systemrisikomanagement
Die Finanzkrise im Jahr 2008 hat gezeigt, wie wichtig die Steuerung von Kapitalrisiken für Unternehmen der Investmentbanking- und Maklergeschäftsbrache ist. Konkret sahen Firmen, die diese Risiken nicht steuern konnten, den Wert ihrer finanziellen Sicherheite schwinden, während die Summe der Verbindlichkeiten in ihren Geschäftsbüchern anstieg, was aufgrund der Vernetzung der Finanzwirtschaft eine wesentliche Marktzerrüttung verursachte. Die systemische Natur der Risiken aus der Vernetzung der Finanzinstitute wird mittlerweile als zentrales Anliegen nationaler und internationaler Aufsichtsbehörden angesehen. Folglich müssen sich zahlreiche Banken behördlichen Stresstests unterziehen, die untersuchen, ob das Unternehmen über ausreichend Kapital und Liquidität verfügt, um Verluste auszugleichen, den Betrieb fortzusetzen und ihren Verpflichtungen nachzukommen, falls widrige wirtschaftliche und finanzielle Rahmenbedingungen eintreten. Wenn diese regulatorischen Vorgaben nicht erfüllt werden können, ist zukünftig mit wesentlich höheren Compliance-Kosten sowie Geldstrafen zu rechnen. Branchenunternehmen sollen aufzeigen, wie sie die mit Größe, Komplexität, Vernetzung, Substituierung und über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg ausgeführten Aktivitäten einhergehenden Risiken steuern. Deshalb werden Investmentbanken aufgefordert, die Offenlegung auf quantitative und qualitative Kennzahlen zu erweitern, mit denen gemessen werden kann, wie gut sie aufgestellt sind, um Erschütterung im systemischen finanziellen und wirtschaftlichen Umfeld auszugleichen und strengere regulatorische Anforderungen zu erfüllen. -
Anreize für Arbeitnehmer und Risikobereitschaft
Die Vergütungsstrukturen für Arbeitnehmer in der Branche „Investmentbanking und Maklergeschäft“ können Handelnde dazu veranlassen, sich lediglich auf die kurz- oder langfristige Performance zu konzentrieren. Strukturen mit einem besonderen Augenmerk auf die kurzfristige Performance könnten zu übermäßiger Risikobereitschaft führen und negative Auswirkungen auf den langfristigen Unternehmenswert haben. Diesbezügliche Sorgen haben seit der Finanzkrise 2008 zu einer engeren Kontrolle durch Aufsichtsbehörden und Aktionäre geführt. Eine ausführlichere Offenlegung der Arbeitnehmervergütungen – im Mittelpunkt sollen dabei die Verwendung von Leistungskennzahlen und variablen Vergütungen, Clawback-Klauseln, Überwachung, Kontrolle und Validierung der Händlerbewertung von Sicherheiten der Level 3 – kann Investoren einen besseren Überblick darüber vermitteln, wie Investmentbanking-Unternehmen den Unternehmenswert schützen.